Lesen

Montag, 9. Januar 2012

Sprachlich auffällig (11)

Beim Lesen Durchgehen Schreddern Aufarbeiten meiner täglichen mail Flut, stolpere ich über Folgendes: Europäische Radiogastronomie erhält Anschub Mein Kopf sucht umgehend ein Bild hierzu ... und wer mich kennt, weiß das es schnell da ist ;-)

Erst dann beginnen die kognitiven Prozesse und ich fange an (nach) zu lesen. Und muss entdecken: Europäische Radioastronomie erhält Anschub Schade eigentlich... Denn zu Radiogastronomie fällt mir Einiges ein.. Schön aber wieder am eigenen Leib zu entdecken, dass Lesekompetenz etwas besonderes ist und wir in einer Phase der niedergehenden Schriftkultur leben.

Montag, 22. August 2011

Gelesen: 'Hummeldumm' von Tommy Jaud

Die Verlagswerbung feiert das Buch hoch bis zum geht nich mehr, Denis Scheck hat es verrissen: Hummeldumm geschrieben von Tommy Jaud.

Ich möchte mich Denis anschließen: Das Buch ist hummeldumm.

Es beginnt ja recht lustig. Die Vorstellung von einer bunt zusammengewürfelten Reisegruppe lässt ja auch bei Menschen, die das noch nicht erlebt haben, das vorauseilende Grinsen und Gruseln nicht leugnen.

So beginnt 'das Roman' (laut Umschlag) fulminant. Vieles ist zunächst lustig; gängige Kliches über Gruppenreisen werden zuehmend bedient. Dann entwickelt sich der Roman immer mehr zur Aufarbeitung einer Beziehung. Der Höhepunkt ist -subjektiv - für mich das Ende des 23. Kapitels:
>>Das war's?<<
>>Ja...<<
>>Fein!<<
Dann setzte ich die Sonnenbrille auf und ging. Vielleicht wäre es doch besser gewesen ihr eine Szene zu machen.

Gut. Das erinnert mich an N. Und das war dann auch die letzte lustige Szene (im Buch).

Ein verzichtbarem Buch, denn der Rest ist voraussehbar und endet konsequent in einer Glückseligkeit, bei der sich Rosamunde Pilcher noch inspirieren lassen könnte.

Freitag, 11. März 2011

Gelesen: Die weiße Zeit der Dürre

Wer kennt das nicht:
Ein Roman über die Vergangenheit der siebziger Jahre. 'Da erfährtst du jede Menge über das Zeitgeschene und die vorherschende Mentalität. So etwas gehört ja auch zur Grundbildung.' Unerotischer kann man einen Roman auch nicht anpreisen.

Und so fällt mir ein Roman in die Hände, der allein durch seine billige Aufmachung als Goldmann Taschenbuch mit einem schlechten und absolut klischeehaften Cover kaum unattraktiver sein könnte. In Verbindung mit dem oben Skizzierten, das ebenso unerotisch seine Berechtigung hat, nicht gerade eine gute Lesebedingung. So lag das Buch auch einige Zeit bei mir auf einer der 'nice to know' Stapel rum.

Es dauert jedoch nur wenige Minuten und ich bin mitten in Die weiße Zeit der Dürre von André Brink. Und werde zunehmend in den Bann der Geschichte gezogen, besser gesogen.

Auch wenn es nicht explizit gesagt wird, liegen die Unruhen, besser Aufstände in Soweto, bei uns bekannt als das Sharpeville Massacker, immer im Hintergrund. Nach einer einleitenden Rahmenhandlung, die das oberflächlich schreckliche Ende des Romans vorweg nimmt, wird die Geschichte des Lehrers Ben du Toit immer faszinierender. Er wird in Johannesburg von seinem Schul Hausmeister gebeten, nach dessem verhafteteten Sohn mitzuforschen. Ein Ausgangsszenario, das den bisher naiv und behütet lebenden Lehrer Stück für Stück die Realität seines eigenen Landes erleben und begreifen lässt. Es gelingt Andre mit sehr dichten Schilderungen die Verunsicherung Bens und auch die Reaktion auf Bens Fragen nachvollziehbar wieder zu geben.

Es ist eben nicht so einfach: Es gibt eben nicht nur Schwarz und Weiß. Und das vermittelt auch André Brink. Er weiß zu dem wie man Spannung im Buch aufbaut. Wer zu dem an der jüngsten südafrikanischen Geschichte interessiert ist und ab und zu mal das Internet parallel zu Lesen nutzt, für den ist das Buch ein Gewinn. Und nicht nur eine Lesezeilennachweis.

- Nach dem empfehlenswerten Buch bin ich gespannt auf die filmische Umsetzung 'A Dry White Season'. Ich werde mir die DVD besorgen. - Was dei Rezeption angeht hier mal die englischsprachige und die deutsche Wikipedia Darstellung.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Gelesen: Red Dust

Ich weiß nicht mehr, wie ich auf das Buch gekommen bin: Red Dustvon Gillian Slovo. Später, nach dem Lesen, bin darauf gestoßen, dass es hierzu auch eine Verfilmung gibt.

Der Ausgang der Geschichte ist im Kontext der neueren südafrikanischen Gecshichte zu sehen: Eine New Yorker Juristin wird von ihren Mentor und Freund Ben Hoffman in ihre südafrikanische Heimat zurück geholt. Sie wird in die Aufarbeitung der Vergangenheit durch die Truth and Reconciliation Commission (TRC) [Wahrheits- und Versöhnungskommission] hineingezogen.

Genauso wie Sarah Barcant sich ihre eigenen Geschichte stellen muss, wird die vielschichtige Vergangenheit Südafrikas dagestellt. Das schafft Gillian auch gut: Gut und Böse sind nicht immer eindeutig. Richtig und Falsch sind Kategorien, die sich nicht pauschal zuordnen lassen.

So begegnet Alex Mpondo, nun ein ANC-Parlamentarier, seinem ehemaligen Folterer Dirk Hendricks. Um jedoch den Tod vom Alex Mitwiderstandskämpfer Steve Sizela aufzuklären, werden auch Dirks Freund und Kollege Pieter Muller gezwungen, sich der Vergangenheit zu stellen.

Gillian stellt die Arbeit der TRC in den Vordergrund. Die Dialoge dort sind stark an die realen Ereignisse in den TRCs angeknüpft. So ganz ohne etwas über die Arbeitsweise der TRC zu wissen, verkümmert das Buch als Krimi oder Krimi mit Liebesgeschichtsanteil.

Ein sehr komprimierter Einstieg in dei Arbeit der TRC ist Aufarbeitung oder Versöhnung? Ein Vergleich der Vergangenheitspolitik in Deutschland und Südafrika von Ralf K. Wüstenberg. Das Buch ist übrigens über die Landeszentrale für Politische Bildung Brandenburg gegen Portopauschale sehr günstig zu bekommen. Ralf, der inzwischen an der Flensburger Universität lehrt, hat ein in vielerlei Hinsicht sehr gutes - wenn auch kontroverses - Buch geschrieben.

Bei Gillians Red Dust schwanke ich manchmal zwischener zu populistischen Herangehensweise und einer sehr gute Darstellung der Suche nach Wahrheit. Es ist jedoch auf alle Fälle ein herausragendes Zeugnis von südafrikanischer Geschichte.

Red dust verwendet eine Reihe sehr spezieller südafrikanischer Ausdrücke. Aber auch das Macht das Buch lesenswert und verhindert ein bloßes Zeilenverschlingen. Wer sich mit Südafrika beschäftigt, wird an Red dust seine Freude haben.

Samstag, 17. Juli 2010

Samstach Abend

Irgendwie steht heute ma nix an ;-)

Zeit um ein bisschen rumzupuzzeln und sich auf die gute alte Zeit Tradition des Radio Hörens zu konzentrieren:

WDR 5 bietet mir mit dem Literaturmagazin eine sehr kurzweilige Sendung, die mich dann auch nachher noch zum Lesen bringen wird. Erholsam!

Freitag, 19. März 2010

Siegfried Lenz: Landesbühne

Gelesen:
Siegfried LENZ: Landesbühne. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2009. 120 Seiten. ISBN 9783455042825.

Siegfried Lenz ist unbestritten einer der großen deutschen Schriftsteller. Im letzten Jahr veröffentlichte der 83jährig die Novelle Landesbühne. Nein, zum Novellenbegriff lasse ich mich hier nich aus; das habe ich schon zuletzt zur Genüge bei meiner Examensklausur getan...

Der Ausgangspunkt ist ebenso abstrus wie komisch: Gefangene einer Haftanstalt verlassen als Theaterleute ungehindert ein Gefängnis. Damit nicht genug; in einer der nächsten kleinen Städtchen werden sie als Kulturbringer der Landesbühne gefeiert.

Gar nicht so abstrus oder absurd ist es jedoch für jemanden, der dörfliche Strukturen erlebt hat. Theater ist auch hier das Stichwort. Weder sind Sein und Schein hier eindeutig, noch sind die Ebenen des Handels in einer scheinbar überschaubaren Welt eindeutig. Die u. a. zitierten Stücke Labyrinth und Warten auf Godot laden zu vielen Interpretationen ein.

Wer Schleswig-Holstein und seine ländlich denkenden Bewohner zu schätzen weiß, genießt das Buch. Gerade weil ich mehrfach beim Lesen lachen musste: Humorlosen Menschen sei von Siegfrieds Schaffen- nicht nur von der Landesbühne - abgeraten.

Die Landesbühne ist ein unkompliziertes Stück Literatur. Es lassen sich die klassischen Merkmale der deutschen Novelle (Rahmen, Höhepunkt[e], Wendepunkt[e] etc.) gut feststellen und die laden zu zahlreichen Interpretationen ein.

Wer sich zu dem mit Germanistik oder Deutsch Profs abgibt, abgeben muss oder umgibt, kommt durch die Darstellung eines Protagonisten noch mehr auf seine Kosten. Für BA Studierende ist die Novelle zudem perfekt: Viel Freiraum in der Interpretation und vom Umfang 'studiengerecht'...

Auch weil von Siegfried eine pointierte Sprache verwendet wird, die Lust auf Weiterlesen macht. Insofern ist ihm wieder ein gutes Stück Integrationsliteratur gelungen: Literatur für Schüler und gleichzeitig für 'bildungshungrige' Erwachsene. - Damit soll aber kein Gegensatz beschrieben sein...

Abschließend zwei Verweise, die zum Nachdenken - nach dem Lesen: Die Beiträge im Tagesspiegel und der blog Eintrag von Shigekuni. Letztem stimme ich nicht immer zu; es ist aber imho ein sehr guter Beitrag.

Sonntag, 29. November 2009

Schleswig-Holstein - Geschichte leicht gemacht

Die Geschichte Schleswig-Holsteins ist zugegeben nicht immer einfach gewesen. Für die letzten von uns real existierenden Eiderdänen schon gar nich ;-)

Nun gibt es ja gute Leute, wie auch Robert Bohn und Uwe Danker, die hierüber gute Publikationen verfasst haben. Sie haben u. a. Schleswig-Holstein. Geschichte auf den Punkt gebracht. (ISBN 978-3-529-05550-8) publiziert.

Bei ebay war heute abend das gute Stück noch gebraucht zu finden. Dort war über die beiden zu finden:

Informationen über den Autor:
Robert Bohn lehrt an der Universität Kiel Mittlere und Neuere Geschichte. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Geschichte Nordeuropas und Norddeutschlands seit der Wikingerzeit sowie Seefahrtsgeschichte und regionale Zeitgeschichte.Uwe Danker ist Professor für Zeitgeschichte an der Gesamthochschule in Schleswig. Er zählt zu den führenden Erforschern der Sozial- und Kulturgeschichte der Räuber und Kriminellen, denen er bereits mit seinem 1988 bei Suhrkamp erschienen zweibändigen Werk "Räuber im alten Reich" ein Denkmal setzte


Respekt. Da hat jemand die Geschichte Schleswig-Holsteins eben mal korrigiert. Oder lebt in einen Paralleluniversum. Oder er braucht für das Hier und Jetzt fette (Nach-) Hilfe.

Und jetz kommt auch bei mir das Interaktive im blog: Wo ist der Fehler???

Wer es hier als erster korrekt postet, kricht von mir bei Gelegenheit mal n Bier oder Kaffe oder Aquavit oder Äquivalent ausgegeben :-) Im Zweifelsfall entscheide ich nach dem Prinzip Roland Koch: Ich trinke was und mit wem ich will. Das verspreche ich auch brutalst möglich. - Im Rahmen der geschichtlichen Nutzung Darstellung von Autoren...

Sonntag, 22. November 2009

Klarheit is was Schönes

Eben mal inner FR die folgende dpa Meldung : Merkel spricht Klartext bei Betreuungsgeld gelesen:
Merkel spricht Klartext bei Betreuungsgeld
Berlin. Im Streit um das Betreuungsgeld für Kinder hat sich Kanzlerin Angela Merkel klar gegen Vorschläge der FDP für ein Gutscheinsystem ausgesprochen. Familien, die ihre Kinder zu Hause betreuten, müssten selbst darüber entscheiden dürfen, wie sie das Geld verwenden, sagte Merkel. Im Koalitionsvertrag ist ein Betreuungsgeld von monatlich 150 Euro vereinbart. Das Geld soll von 2013 an Eltern zustehen, die ihre kleinen Kinder zu Hause betreuen. Unklar ist, ob es in bar oder als Gutschein ausgegeben wird. (dpa)
Besiondere Klarheit herrscht hier im Verhältnis zwischen Überschrift und letzter Meldungszeile. Aber wahrscheinlich darf nach der Rechsschreibreform Novelle des Telemediengesetz Gesetz des Dummschreibens hier auch kein Bezug gezogen werden.

Die Petitesse von Gutschein oder Bargeld ist wirklich zu vernachlässigen. Deshalb geben die Kommunen auch lieber Gutscheine denn Bargeld an Hilfebedürftige aus... Schon klar... auch inner Sache...

Mittwoch, 4. November 2009

dpa - auch auf Sensationshascherei aus - oder?

Selbst bei der seriösen Presseagentur fehlt ein bisschen Hirn. Heute wurde über die FR um 15:33 veröffentlicht: Afghanischer Polizist tötet 5 britische Soldaten

Kabul. - Ein afghanischer Polizist hat in der südafghanischen Unruheprovinz Helmand fünf britische Soldaten erschossen. Die Schüsse fielen ohne Vorwarnung an einem Kontrollpunkt. Zu dem Anschlag bekannten sich nach Angaben der britischen Regierung die radikal-islamischen Taliban. Sechs weitere Briten sowie zwei afghanische Polizisten wurden bei dem Anschlag verwundet. Der Täter habe eine Polizeiuniform getragen und sei geflohen, sagte ein Polizeioffizier. (dpa)
Die Überschrift ist eindeutig. Es war ein Polizist. Punkt.
Der letzte Satz stellt jedoch alles wieder in Frage: Gesehen wurde ledig ein Träger einer Polizeiuniform...

Es ist schon erschreckend, wie dummbratzig ungenau auch seriöse Presseeinrichtungen arbeiten. Herr, wird Hirn vom Himmel! Wenn es dich denn gibt...

Montag, 24. August 2009

Gelesene Feuchtgebiete

Auch wenn die Jahreszeit eher zum Botanisieren in Feuchtgebieten einlädt, habe ich mir die Feuchtgebiete von Charlotte Roche gegönnt.

G sagte mir, dass er das Buch bis Hälfte gelesen hat. Dann hat es ihm gereicht.
Kann ich nachvollziehen. Allerdings aus anderen, als den naheliegenden plakativen Gründen.

Eine literarische sprachliche Hochkultur ist das Buch nicht gerade. Aber eine außerordendlich gelunge Reaktion auf den vorherschenden Körperkult unserer Zeit. Eine sehr gelungene Provokation. Zu dem holt das Buch den Bereich Sexualität aus einerWelt des Irrealen in den Darstellungen dumpfbackiger Talkshows und verklemmter US movies wieder raus.

Unbeschadet dessen wird aber auch eine Protaginisten dargestellt, die nicht mehr alle an der Waffel hat, um es mal salopp zu sagen. Das wird mit zunehmender Seitenzahl und durch ein nicht ganz schlüssiges Ende deutlich. Wohin der Körpergeilheitswahn die Körperkultur der Zonen noch hinwächst, wird wohl kaum jemand sagen können.

Wer beim Lesen kein Ekelgefühl bekommt, ist wohl nicht ganz normal...
So ist das Buch zur Recht ein Erfolg. Auch wenn der hype der Buchhandelsindustrie auch hier wieder gesehen muss.

AJs verden

Danmark er et dejligt land...

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Auch wenn ich gerade von ner Exkursion auf Hallig Hooge...
aj-flensborg - 2012-09-02 16:32
Wow, ich dachte, ich...
Wow, ich dachte, ich hätte schon lange nichts mehr...
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-07-23 19:59
Fisch Sonntag (16)
Überbackenes Schollenfilet. Schnell. Lecker. MSC Zertifziert. Salat....
aj-flensborg - 2012-01-15 22:53
Also eigtl. sollte da...
Also eigtl. sollte da jetzt ":S" stehen!
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-01-13 02:24
*hehe* Die von Kabel...
*hehe* Die von Kabel Deutschland sind auch nicht viel...
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-01-13 02:23

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Zuletzt aktualisiert: 2012-09-02 16:32

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