Mittwoch, 24. November 2010

Chef Zählung

Ich frag mich wo meine Zeit bleit... Gut, ich hab derzeit mal wieder sieben Jobs und merk das auch deutlich. Nicht einfach zu wissen, für was und wen man jetzt und sofort immer da zu sein hat ;-)

Zu mal ich gestern und heute Chefwechsel erlebt habe. Meine neue Chefin bringt zu ihrer Persönlichkeit was Neues mit. Gesundes Ankommen ist wichtig, nachhaltiges Arbeiten mit Blick auf den Haushalt, die Ökologie.

Ja, das ist sehr angenehm und verspricht noch mehr interessante Impulse... - Gerade weil der Job für sie klar umrissen und nicht herzlich spektakulär ist.

Dienstag, 23. November 2010

Bildungsferne Schichten

Gestern hab ich mir endlich meine Staatsexamensurkunde mein Zeugnis über die Erste Staatsprüfung organisiert. Anders kann ich es nicht nennen, denn wenn ich nicht nachgehakt hätte, wäre sie wohl das Zeugnis noch immer auf dem Dienstweg.

Letze Prüfung am 01. November, Urkunde auch mit diesem Datum ausgestellt und mir dann am 22. November gegeben.

Das ist ganz schön dreist und kann sich nur ein Staatsbetrieb leisten, der das primäre Verwertungsrecht für Hochschulabsolventen zu haben meint. Dass ich mich nicht für den Schuldienst bei den Deutschen bewerben werde, kommt solchen Honks Ministeriellen nicht in den Sinn. Anders lassen sich drei Wochen Bearbeitungszeit nicht mehr mit gesundem Menschenverstand erklären.

Noch erschreckend ist die äußere Form der Staatsexamensurkunde. Auf einem Karton doppelseitig wimmelt es nur von katastrophalen Verstößen gegen alle Formen und guten Sitten des Textsatzes.

Fett, große Letter, verschiedene Schriftgrößen, mal zentriert mal Blocksatz, dazwischen rechtsbündig mit spaltenartigen Einrückungen in Fettsatz, allein auf der ersten Seite mit einem demotiviert dahin schwimmenden farbigen Flaggenlogo Schleswig-Holsteins sind schon Dornen im Auge.

Die Rückseite bietet vier verschiedene Schriftgrößen, bei unterschiedlichen Zeilenabständen und Flattersatz, oben beginnender spaltenartiger Teilaufteilung, einer zweimal fehlenden sinnvoll vernünftigen Absatzformatierung etc.

Ob die Rückseite nochmal meinen Namen enthalten muss, lass ich mal außen vor. Toll ist der Satz:

Herr
Axel Jochen Pioch
hat die
ERSTE STAATSPRÜFUNG
FÜR DIE LAUFBAHN
DER GRUND - UND HAUPTSCHULLEHRERINNEN ODER
GRUND - UND HAUPTSCHULLEHRER
mit der Gesamtnote
xxxx xxx (y,y)
bestanden.


Super, da wird mir gleich die Option der (mehrfachen) Geschlechtsumwandlung angeboten! Oder die Karrienen von Männern und Frauen sind jetzt auf Grund von Quouten gesetzlich anders. Und ich kann endlich wählen.
Danke! Komiker aller Länder - Vereinigt euch!

Graphisch Von der Aufmachung her: Alles zentriert, Zeilen 1-2 Fett, Schriftgröße A, Zeile 3 unfett, Schriftgröße B, Zeilenabstand 1-3 anderthalbzeilig, Zeilen 4-7 Schriftgröße A und Großbuchstaben, Abstand einzeilig, Zeilen 8-10 Abstand wieder anderthalbzeilig, Zeilen 8 und 10 Schriftgröße B, Zeile 9 Schriftgröße A, fett...

Da sind noch mehr Böcke drin; allein die verkehrte nicht konforme Setzung des Trennstrichs lässt mein Herz schneller schlagen.

Nun gut, ich fühle mich bestätigt, dass Rechtschreibung nicht mehr perfekt sein muss. Ich danke dem Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein für diese beeindruckende Leistung im Zeugnis für einen Deutschlehrer. Mit nur drei Wochen Bearbeitungszeit.

Ma ganz ehrlich, Leute: Ein solches dilettantisches Zeugnis ist schon beindruckend. Ich werde es daher formvollendet ablegen: Zwischen Staplerschein und MS Word Kurs Teilnahmebescheinigung.

Montag, 22. November 2010

Merkartig

Gestern abend:

Zweimal habe ich intensiver an bestimmte Menschen gedacht.
Die riefen dann an innerhalb von 120 sec bei mir an...

Aus Sicherheitsgründen habe aufgehört an weitere bestimmte Menschen aus meinem Umfeld zu denken...

;-)

Sonntag, 21. November 2010

Dänische Minderheit stellt Oberbürgermeister in deutscher Stadt

- Das klingt spektakulär.

Ist es aber nicht. Schon vor ein paar Jahren wurde ein Dänin, Caty Kietzer, Stadtpräsidentin in der Landeshauptstadt Kiel. Und das war unspektakulär, im Gegensatz zu den nicht seltenen und nicht unerfolgreichen Kandidaturen von Menschen mit Namen und/oder Vorfahren aus dem türkischen Kulturbereich.
Ja, in Deutschland wird zwischen guten und bösen, äh nicht guten angenehmen und nicht angenehmen Ausländern unterschieden. Nix Neues.

Simon Faber hat die Stichwahl um das Amt des Flensburger Oberbürgermeisters gegen Elfi Heesch gewonnen. Das freut mich, er ist auch mein Kandidat gewesen.

Die Probleme, die auch Elfi hätte angehen müssen, sind nicht gerade gering:
  • die höchste Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein
  • ein sehr hoher Anteil an Hartz IV Familien und Kindern
  • ein fortschreitender Arbeitsplatzabbau (Versatel etc.)
  • die unsichere Finanzierung der Universität Flensburg
  • die Abwanderung von Fachkräften
  • die unzureichende Versorgung mit kompetenten Pflegekräften und Tageseltern
  • ein viel zu hohes Aufkommen an Autos in der Innenstadt
  • die nicht nachhaltige Tourismusförderung
  • das unausgewogene Verhältnis von Innenstadt und Peripheriemärkten
  • die zunehmende Ghettoisierung einiger Gebiete
  • die - ich hätte mich noch weiter auslassen können...
Was ich von Simon erwarte, ist der Blick nach Lösungen in Richtung Norden. Das (Dänemark) ist kein Allheilmittel; ich erwarte aber nichtsdestotrotz nicht immer den Blick nach Süden nach Kiel, sondern auch die Perspektive in Richtung Norden. Denn das wurde in der vergangenen Zeit zu wenig betrieben.

Das Flensburg nicht nur deutsch, sondern auch dänisch ist, wissen Viele. Außer Heiner Brandt und andere anderen Politik- und Geographie Unkendigen.

Das ist dein Auftrag, Simon: Von der deutschen Mehrheit einen dänischen Minderheitenvertreter als Perspektivenentwickler gewollt zu sein.

Nu er det din tur, Simon!
Held og lykke!



P.S.: Lasst uns nicht über die Rechtmäßigkeit von schlappen 23 % Wahlbeteiligung diskutieren. Denn damit würden wir nur die Pfosten apathischen und immer mosernden Nichtwähler unnötig stärken. Wer bei uns nicht zur Wahl geht, soll auch die Klappe halten.

Donnerstag, 18. November 2010

Rücktrittbremse Deutschland

Eine der lustigsten Eigenschaften der Deutschen ist, dass sie über und gegen alles klagen. Auch vor Gericht.

Und da wird es dann lustig, denn Gerichtssprüche haben mehr Gewicht als so manches Gesetz. Was liegt also näher als endlich mal zu klagen? Nix.

So gibt es dann auch endlich mal laut der Tagesschau eine Entscheidung, auf die wir schon lange gewartet haben:

Kommunen dürfen Fahrradfahrer nur in besonderen Fällen zwingen, Radwege zu nutzen - und zwar dann, wenn es an der Stelle eine größere Gefahr gibt, die das normale Risiko des Straßenverkehrs "erheblich übersteigt".

So weit, so gut geradelt. Da die Deutschen nix Anderes zu tum haben, als sich über Fahrradfahren zu streiten. Wird dies auch schön intensiv diskutiert. Schaus du hier. Mehr fällt den Deutschen auch nich ein. Mir auch nich mehr zum Deutschtum.

Ach, doch: Ich hab gerade nen Platten...

Samstag, 13. November 2010

Rächschraibongk

Wer mein blog liest, weiß dass keinen gesteigerten Wert auf auf die normierte Rechtschreibung lege ich Anhänger des Axel Deutsch bin. Substantivierungen werden gern groß geschrieben, Komposita Kettensubstantive werden gerne getrennt geschrieben, müssen das aber nicht und und und...

Eine Rechtsprechreform halte immer noch für wichtiger als eine Rechtschreibreform.

Und nachwievor gilt: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie auch behalten.

Punkt.

Donnerstag, 11. November 2010

Emmerlev Klev

Der vergangene Sonntag machte seinem Namen alle Ehre. Eine spontane Tour nach Emmerlev Klev war mehr als nur Sonne. Ein hartes Kontrastprogramm zu allen novembergrauen depressiven Stimmungen ;-)

Eben mal noch vor Mittag losgefahren, war es eine beeindruckende Tour an die dänische Westküste. Obwohl es Sonntag war und damit viele die Natur suchen, waren die Menschen, die mir dort begegnet sind, an zwei, drei Händen abzuzählen. Und das war und ist auch gut so.

Die Steilküstenlandschaft Emmerlev Klev hat sich in den letzen Jahren sehr verändert. Viele Stellen sind weggebrochen und die Botanik hat sich über den Steinstrand beeindruckend hergemacht. Wie dies innerhalb nur weniger Jahre erfolgen konnte, ist schon beeindruckend

Beeindruckend war zu dem das mehrfache Aufsteigen eines gigantischen Schwarms von Gänsen. Sie stiegen von ihrem Rastplatz hinter einer Düne auf und kehrten dann in kleinen Teil Schwärmen wieder zurück. Mein Eindruck war jedoch, dass lediglich ein kleiner Teil wieder zurückkehrte. - Bis zum Sonnenuntergang. Dann begaben sich erneut sich erneut abertausende von Vögel in das Wattenmeer. Tief über dem Wasser fliegend um dann gemeinsam zur Nahrungssuche zu wassern. Gigantisch... gigantisch schön...

Ich musste in der Situation neben dem Genießen und sich zu Hause fühlen auch an eine Frage in meine Examen erinnern, ob das Wattenmeer nicht von den Vögeln leergefressen werden kann...

Der Sonnenuntergang bannte mich an die Westküste. Ich kenne das sonst nur aus meiner präferierten Urlaubsgegend. Ich konnte mich davon nicht mehr lösen, auch wenn die untergehende Sonne die Temeraturen drastisch senkte.

DerSonnenuntergang lockte plötzlich noch acht bis zehn Autos am Parkplatz direkt am Wasser an. Immerhin sind die Meisten ausgestiegen...

Kurios wird es dann, wenn einem dann Menschen undistanziert bzw. wie die sprichwörtlichen Lemminge folgen. Und dann aber den Weg abbrechen - weil sie kein passendes Schuhwerk dabeihaben ;-)

Auf der Rücktour durch Tønder wollte ich den Tag perfekt ausklingen lassen. Doch leider war die Schwimmhalle schon dicht. Schade, das wäre der perfekte Abschluss eines genialen Tages gewesen. Aber auch so war eine angenehme Fahrt an die andere dänische Küstenseite nach Flensborg :-)

- Bilder gibt übrigens hier.

Donnerstag, 4. November 2010

Rückkehr in meine Jugend

In den letzten Tagen/Wochen hab ich nicht viel nach Außen schauen können, mein Uni Abschluss war wichtiger. Bei der Durchsicht eines Stapels von Zeitungen fiel mir in der Deutschlandausgabe der FR von 2010-11-01 folgende Meldung in der Rubrik Hessen ins Auge:

Mofa gegen Streifenwagen
Wilde Verfolhgungsjagd

Ein junger Mann in Limburg hat sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der Mann sei aufgefallen, weil er keinen Helm getragen habe, so die Polizei am Samstag. Statt anzuhalten sie er mit dem Mofa quer über einen Zebrastreifen, einen Gehweg und eine Wiese geflüchtet. Die Streife folgte ihm mit dem Auto auf einen Bolzplatz; hier entkam der durch einen engen Weg. Später fanden die Beamten das Mofa, der Fahrer war in der Nähe. Das Kräftemessen zu Fuß entschieden die Polizisten dann für sich. Das Mofa erwies sich als gestohlen.


Göttlich. In Hessen scheint auch nicht mehr los zu sein als wilde Mofaverfolgungsjagden... Anders kann ich die Relevanz der Meldung nicht einordnen.

Zu dem muss ich bei der Meldung mehr als nur schmunzeln: Wie war das doch damals?

Der Weg zur Oberstufenschule OSGO führte nur um den Baunsberg rum. Der Baunsberg musste entweder flach über Mattenberg oder hoch und runter über Nordshausen mit der KTM MS 50 umrundet werden. Keine Frage, der Weg über Nordshausen war einfach kürzer. Und geiler, weil das Gefälle nach Nordshausen selbst meinem nicht getuneten gedrosselten Mokick zu ungeahnten Geschwindigkeiten verholfen hat...

Und was hatte wir noch Anfang der 80er? Genau, eine tolle Tramp Kultur. Und H musst ja auch aus unserem Dorf raus. Musste eben oben ohne gehen. Ohne Helm. Ging ja auch. Gut bis nach Nordshausen rein. Schon Kacke unvorteilhaft, wenn man dann die Bullerei Sherifs an den Hacken hat.

Also ab durch die Kleingärten... Ich verkneif mir die Aufzählung von Bürgersteig, Zebrastreifen und sonsigen befriedenten Bewegungen etc. Gab dann auch Ruhe. Nix Grünes mehr zu sehen. Für kurze Zeit aber nur... Kurzerhand: Mustergültig von den Sherifs gestellt. Hat mich dann schlappe 10 Mark gekostet. Und nen kräftige Anschiss vom Chef der Dorfsherifs.

Für die Sherifs ist es allerdings teuerer geworden. Zwar hatten sie den Auftrag mich nomma zusammenzufalten, was das oben ohne angeht. Hatten die aber kein Lust mehr zu.

Die Dorfsherifs hatten ein kleinen Fehler gemacht, den ich schriftlich beim Obersherif niederlegen musste. Auch wenn ich später erfahen habe, dass er davon keinen Gebrauch gemacht hat. Weder bei seinen Sherifs noch bei mir. War wohl mehr ne Disziplierungsmaßnahme in meine Richtung, denn Aussage.

Nein, es ging um das Angebot der Sherifs. Diese meinten mir gegenüber, dass ich auf ihre Anweisung hin unbedingt zu halten habe. So weit gut. Wäre jedoch parallel zu meiner Flucht ein Banküberfall und es würde heißen, die bewaffneten Täter wären auf einem Mokick geflüchtet, hätte sie auf mich schießen müssen.

Interessantes Angebot, interessante Position und Haltung...
Hat mich damals allerdings nicht weiter beeindruckt. Im Gegensatz zum Chefsherif. Dem ging das über die Hutschnur und veranlasste ein unschönes dienstliches Gespräch... Ich fand es mehr abstrus bis komisch. Bis ich schlappe zwei Jahre später wirklich mal in eine polizeiliche Knarre im Anschlag habe blicken dürfen... Wirklich beeindruckend. Aber nicht unbedingt eine Muss Erfahrung, um Vertrauen in diesen Staat (als junger Mensch) zu bekommen. - Im Übrigen eine Position, die mich mit dem Chefsherif auch beim regelmäßigen gemeinsamen Abendbrot inhaltlich immer verbunden hat.

Das Ganze oben ohne Gefahre war weder damals noch ist es heute eine Nachricht wert.

Jagdszenen aus Niederbayern ähhh, Jagdszenen in Hessen haben schon einen besonderen Charme. Damals und heute.

AJs verden

Danmark er et dejligt land...

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Also eigtl. sollte da...
Also eigtl. sollte da jetzt ":S" stehen!
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-01-13 02:24
*hehe* Die von Kabel...
*hehe* Die von Kabel Deutschland sind auch nicht viel...
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-01-13 02:23

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Zuletzt aktualisiert: 2012-09-02 16:32

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