Es ist schon etwas Besonderes mit unseren Träumen. Ich meine hier nicht unsere Ideale, Vorstellungen, gerne erreichten Ziele, sondern vielmehr die Träume, die über Nacht, im Schlaf kommen.
Sie kommen ungezielt. Unbewusstes kommt an die Oberfläche. Aber ist es wirklich unbewusst?
Da kann ich noch so vieles im Alltag, in meinen tiefsten Inneren beiseite schieben (wollen), was mich beschäftig oder auch nicht geklärt ist, der Traum im Schlaf ist unerbittlich. Und hartnäckig kommt etwas zu Tage. Oft auch mit einer kleinen Verzögerung.
Nein, es ist keine Verzögerung. Das Verdrängte, zunächst Abgelegte, braucht auch seine Prozesse um den Alltag wieder zu meistern.
Genauso braucht die Wirklichkeit des Traums ihre Zeit der Verarbeitung. Das gilt sowohl für das traumhafte Glücksgefühl, als auch für den Alptraum. Die haben auch im Hier und Jetzt ihre Gesetzmäßigkeiten, ihre sich selbst entlastenden Regeln. Sie verblassen, geraten in Vergessenheit je länger sie zurückliegen.
Als jemand der weiß, dass er zahlreiche und intensive Träume hat, habe ich mir meine mir eigenen Umgangsarten mit diesem - recht unheimlichen - Phänomen zugelegt.
Vergegenwärtigen. Das ist nicht immer leicht, geschweige denn einfach. Zu dem hab ich es geschafft, immer dann aufzuwachen, wenn der Traum für mich zu bedrohlich wurde. Ein guter Mechanismus; aber auch umso härter, weil mir dann doch Einiges bewusst wird. Darin besteht oft die Grausamkeit eher in der belastenden Situation, als in der Welt der Kapitalverbrechen…
Nun sind es ja es nicht nur die „schlimmen“ Träume. Es sind genauso die Wunschträume. Auch bei ihnen erlebe ich dieses Muster. Und das ist auch gut so.
Bleibt mir allerdings noch eine Frage. Sind Träume Reproduktionen der eigenen Realität? oder führen sie ein Eigenleben. Ein Eigenleben, das auch als „geistige Welt“ zu beschreiben wäre. Denn da wäre dann ja noch etwas. Etwas, dass noch mehr Bereicherung geben könnte: Eine Welt, die selbstständig ist, und doch ein unverzichtbarer Teil meiner Selbst.
Diese Geistige Welt, es spricht nach meiner bescheidenen Erfahrung doch mehr für sie als gegen sie, jene Geistige Welt, wie ereiche ich sie?
Wie ereiche ich sie bewusst, um auch im Alltag eine Orientierung auf diesem gaga Planeten zu bekommen? Aber geht es mir um sie oder ist es nicht vielmehr der Zugang zu meinesgleichen?
Ich muss weiter Schauen. Und Handeln.
Ja, unserer Vergangenheit können wir nicht entfliehen. Nicht einmal im Schlaf…
aj-flensborg - 2007-07-11 14:38
Ein Mord hinterm Deich. Deichromantik und melancholische Menschen...
Sie sind leicht seelenpflegedürfig, warum auch immer, und entsprechen den Klischees von Menschen an der Westküste.
So lässt sich die Atmosphäre in Ulrich Woelks Roman Die letzte Vorstellung in der Verfilmung Mord am Meer beschreiben.
Die Verfilmung lief heute im ZDF. Als Wiederholung. Ein sehenswerter Film, zumindest bis zur Hälfte. Ohne die Romanvorlage hätte ich ihn nicht richtig einordnen können. Dabei ist die Verfilmung zunächst erstaunlich dicht am Roman. Das empfinde ich als sehr angenehm und macht den Film zunächst sehenswert.
Der Plot dreht sich um deutsche Geschichte der Gegenwart. Unverarbeitete deutsche Geschichte. Nein, nicht die NS Vergangenheit in immer noch vielen unaufgearbeiteten Familiengeschichten, sondern die jüngste deutsch-deutsche Gegenwart bildet das zentrale Thema.
Im Roman können mehrere Handlungsstränge nebeneinander herlaufen. Der Film ist hier leider eindimensional. Leider. Das persönliche häusliche Drama des Hauptprotaginisten wird nur effekthaschend angerissen, die 68er sind der Ursprung aller Verwicklungen, eine allzu überstürzte RAF Vergangenheit wird klischeehaft ins Abstruse geschickt...
Der Zuschauer kann im Film den Ereignissen nicht mehr folgen. Einer Verschwörung folg die nächste. Schade.
Der Roman entfaltet an dieser Stelle seine Stärke. Spannnend wird der Leser durch einige Handlungsstränge geführt. Historische Strukturen werden in Krimiform dargestellt. Auch der Roman endet überraschend; aber nachvollziehbar. Wie ein Krimi eben. Der Film leider nicht. Er lebt nur von den überzeugend spielenden Darstellern.
Deshalb mein Tip: Lesen!!!
WOELK, Ulrich: Die letzte Vorstellung. München: dtv, 2004. 9,00 €
aj-flensborg - 2007-07-02 23:28
Es gibt bei mir zu Hause eine gute Tradition: Sonntag ist Fischtag.
In der Regel wird zu zweit gekocht; fehlt das Pendant, fällt es mir doch recht schwer die Tradition aufrecht zu halten. Es bleibt dann schon mal beim schlichten Lachsbrot. Aber Prinzipien halte sich ja nur durch ihre stete Verletzung...
Bei der Nahrungszubereitung ist dann sehr häufig Improvisation angesagt. Bei mir sowieso, da ich der Meister des Vergessens bin. So musste ich dann heute beim Blick in den Kühlschrank entdecken, dass ich zwar den Matjes noch gekauft hatte, leider aber auch nicht mehr.
Also gab es dann den Matjes nur mit ein paar Zwiebelringen mit trocken Brot und einem Glas trockenem Weiswein. - Und: Oberlecker!
Das war ein lecker und saugemütliches Abendessen. Zum Besten riss dann der Himmel auf und nach einen regnerischen Tag gabs endlich wieder Sonne.
Auch wenn sie nicht mehr in meine Wohnung schien, tat das der Seele gut. Und zum Essen konnte ich wieder Fenster und Türen aufreißen. Die frische erdige Luft draußen war wärmer als die in meiner Hütte und konnte einströmen. Genießeratmosphäre...
Ein toller Wochenabschluss.
aj-flensborg - 2007-07-01 21:53
Alles is im Umbruch... früher war es besser... und überhaupt...
- Das Klagen nimmt - zurecht - kein Ende. Medien veränderen unseren Alltag, Technik ermöglich immer neue Möglichkeiten.
Ich denke nicht, dass ich immer auf Ballhöhe bin. Willes auch nicht. Dagegen liebe ich die Ereignisse, die mich zuer Auseinandersetzung mit Technik führen.
Warum auch immer, ich konnte heute eine Kommilitonin zum Fernseherkauf begleiten. Ich mag ihre forsche und zielorientierte Art. Ausgang war der Kauf eines TV Geräts für schlappe 70 Euro. Neu. Ein absolut unanständiger Preis, wenn ich daran denke, was ich mal für solche Geräte bezahlt habe...
Nun gab es besagtes günstiges Gerät nicht mehr; das real existierende Gerät nach dem Besuch von zwei konkurrierenden Märkten der Unterhaltungsbranche die nicht in der Innenstadt lagen, sollte dann 109 Euro kosten. Immernoch unanständig in meinen Augen. Schließlich hab ich damals vor Centonen bei einer inzwischen verstorbenen Anschaffung weit über 300 Euro gezahlt...
Erst überrascht, dann angenehm davon angetan, suchte meine Käuferin, dann nicht mehr nach irgendwelchen billigen Geräten, sondern nach Flachbildschirmen.
- Was für ein Erlebnis für einen rollenbewussten Mann im Technikmarkt... -
Warum auch immer... im zweiten Markt wurde dann ein Flachbildschim Gerät zum Zwecke des Empfangs elektonischer Bilder für schlappe 299 Euro gekauft.
Ein interessantes Gerät, ich bin von der Qualität für das Geld angetan. Der erste Blick auf das laufende Gerät der Kommilitonin befriedigt mich stellt mich zufrieden. Nur an der Antennensituation muss noch ein wenig geschraubt werden. Aber auch da habbich schon eine Idee...
... doch für den Reste des Tages is down gradin` angesacht: Nach nem TV Film über Shu-bi-dua auf DR 1 wird die Kiste ausgemacht, dansk rap läuft dann auf Radio Mojn, und zum Abschluss des Tages gibt ein uraltes Medium: Buch.
Die Biographie von Nlson Mandela verfolgt mich schon länger, mit ihr geht es dann endlich ins Bett. Ich genieße das Eintauchen in die beschriebene Welt, werde wol wieder davon träumen, und irgendetwas wird dem Streben, der Sehnsucht meiner Seele wieder gerecht.
Kann das TV schaffen???
P.S:
Ach ja, für die Freunde der Bilder: Meine Rolle als Fahrer und Träger mag ja schon recht rollenorientiert gewesen sein; nur das Hinterlaufen im Laden war allein schon schräg genug. Ich hatte auch keine andere Chance, denn dem Sprint in die TV Abteilung konnte ich nix entgegen setzen... Klar, das installieren über lässt man frau... nur beim Antennbau zeigt sich der Fachmann ;-) So bleibt alles beim Alten... seufz...
aj-flensborg - 2007-06-30 23:51
- Ich mag sie ja, unsere Grenzregion.
Am vorverlängerten Wochenende bekam ich etwas nettes zu sehen: Eine weitere Grenzregion, die deutsch-schweitzer.
Schön zu sehen, das Kreuzlingen und Konstanz auch als ein Flecken in Europa zu erleben sind. Dass die Schweiz allerdings kein EU Staat ist, war deutlich zu merken: Schwierigkeiten eine Ehe zu schließen... Grenzkontrollen durch beide Staaten... jeder hat seine eigenen Grenzhütten...
Tut mal wieder gut zu sehen, wohin wir uns hier bei uns positiv weiterentwickelt haben!
- Es war allerdings ein spannendender Ritt durch die Republik mit 2 Erwachsenen, 1 Baby und 1 Auto. Tag 1 Ritt nach Kassel. Boxenstop bei Verwandschaft. Am Tag 2 weiter in die Schweiz. Tag 3 zu Heiraten. Tag 4 Ritt in die Mitte von Niedersachsen, Boxenstop bei Verwandschaft. Tag 5 letzte Etappe zurück. Abends platt... sehr platt :-)
Gerade der Tag 4 mit schlappen 802 km vorwiegend Autobahn hatte es in sich. Auch in der Nacht zum Dienstag danach bin mit meinen Träumen noch auf der Autobahn...
... die Repubilk zu durch queren bringt mir das Gefühl für das Land der Deutschen wider näher. Oder besser: Das Gefühl für die Ausdehnung Deutschlands. Geographisch... Ich frage mich allerdings doch umso mehr, ob es "deutsch" überhaupt gibt. Ich vermute noch stärker dass es sich um einen willkürlichen, künstlichen Begriff handeln muss.
Ich würde die Tour gerne noch mal machen. Dann aber mit viel, viel mehr Zeit. Und einfach dort halten, wo es mich spontan hin zieht. Und Bilder machen... viele Bilder... hätte auch schon eine prima Idee... ich seh da schon wieder Bilder... ;-)
aj-flensborg - 2007-06-26 21:13
"Sönke Nissen: Eine Eisenbahn für Namibia"
Unter diesem Artikel erschien am 11. Juni im Flensburger Tagebatt ein Artikel in einer Serie über herausragende Persönlichkeiten aus Schleswig-Holstein.
Sönke Nissen war Ingenieur, dem ein vorbildliches soziales Handeln für die damalige Zeit bescheinigt wird. Seine Ingenieurkunst wird insbesondere in Afrika beim Bau von Bahnlinien im damaligen Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia, und in Tansania herausgestellt.
Auch wird erwähnt, dass er seinen Wohlstand und Reichtum den Diamantenfunden in Afrika zu verdanken hat.
... Eines Tages brachte ihm ein einheimischer Bahnarbeiter einen auffallenden Stein, der sich als Rohdiamant erwies. Beim Nachsuchen fanden sich noch weitere Diamanten. Wie damals üblich, war es möglich, größere Ländereien zu erwerben, sei es zu landwirtschaftlichen Zwecken oder um Bodenschätze zu schürfen. Nissen und einige befreundete Mitarbeiter beschafften sich von der Kolonialregierung die nötigen Konzessionen und begannen professionell nach Diamanten zu graben. Die Diamantenfunde in der Wüste waren beachtlich, und nach seiner Rückkehr nach Klockries trafen jedes Jahr große Summen Geld aus den Funden der Mine ein. Außerdem beteiligte er sich an Farmen in Afrika und kaufte landwirtschaftliche Anwesen in der Heimat. ...
FT, 070611, S. 2.
Der Author und Biologe Armin Püttger-Conrad war selber längere Zeit in Afrika und hat hat auch hierüber publiziert. Seinen Ansatz Sönke Nissen in die damalige Zeit zu stellen ist imho richtig.
Leider fehlt dem Artikel dann eine klare Haltung zum Kolonalialismus. Durch ihn erreichte Sönke Nissen erst die Möglichkeit der Landnahme. Oder um es deutlicher zu sagen: Duch den verbrecherischen Kolonialismus wurde die dortige Bevölkerung ihres eigenen Landes beraubt. Die Konsequenzen der Oktruierung mit Etablierung eines fremdbestimmten und heute als rassistisch zu nenennenden Rechtssystems ist heute eine Tatsache. Die aktuellen Probleme afrikanischer Staaten sind von der Kolonialzeit nicht zu trennen.
Hätte APC dies auch mit eindeutigen Worten noch belegt, wäre es ein prima Artikel geworden. Die Verbindung Afrikas mit dem Sönke-Nissen-Koog wäre sehr gut gelungen.
Es geht nicht darum, APC zu verurteilen, sondern aufzuzeigen was journalistisch wünschenswert ist. Auch von unsereren lokalen Weltpresse.
Ferner stellt sich mir die Frage, ob diese Position nicht im Artikel unsprünglich enthalten gewesen ist. Denn meine bescheidenen Erfahrungen mit der Monopolpresse unserer Medienkultur lehrt mich auch die Erfahrung der Textveränderung...
Auch wenn es ein Großteil der kleinkarierten bekannten Tageblattleserschaft unschöne Angelegenheiten nicht wahrhaben will.
Und erst auch wenn es viele immer noch nicht wahrhaben wollen, dass unser Wohlstand zu sehr großen Teilen auf der Knechtung und Unterdrückung anderer Kulturen, anderer Menschen beruht, ist es deutlich: Afrika ist ganz nah. Auch neben Flensburg...
aj-flensborg - 2007-06-16 21:27
Deutsche Bücher zu kaufen is ja relativ einfach. Nur - und das is ja ne Anforderung der Zeit - Vieles is ja nicht deutschsprachig.
Und da bin ich bisher(zu) blind.
Ich suche also nach guten links zu
- dänisch sprachigen Büchern,
- englisch sprachigen Büchern.
Auch wenn ich diese Sprachen nicht gerade perfekt spreche, brauche ich die Literatur. Im Zweifelsfall komme ich dann in diesen Sprachen auch weiter...
aj-flensborg - 2007-06-15 20:34
Es gibt die Situation im Leben eines Menschen, da hat er das Bedürfnis sich ein Buch anzueignen. Im Rahmen einer legalen Besitznahme.
Sehe ich mal vom Buchhändler meines Vertraues ab, bieten sich sich mir folgende Möglichkeiten (n=new, u=used):
findmybook (n,u)
buchpreis 24 (n,u)
booklooker (n,u)
vlb (n,u)
ebay (n,u)
preistester (n,u)
eurobuch (n, u)
lesen (n)
amazon (n,u)
libri (n,u)
findmybook is dabei für mich immer noch
das Portal. Hier gibs gerade die von Privatleuten eingestellten, günstigen Bücher.
booklooker,
ebay ,
zvab,
abebooks und Andere sind hierüber gut zu ereichen. Es lohnt sich allerdings (besonders bei
ebay) noch mal bei einigen shops, Angeboten, etc. nachzusteuern.
Ziemlich gut finde ich den Preisvergleich bei
buchpreis 24 (n,u)
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Ich werde diesen Eintrag aktualisieren; ers Rech wenn ich von dir ne Ergänzung krich ;-)
aj-flensborg - 2007-06-14 22:58