Ich schätze das blog
Gefangen in Köln 2.0 sehr. Die Art in der
Treibgut boggt, spricht mich an. Und treibt mich heute nach Centonen in Kino. Das Ziel ist mein Lieblingskino
51 Stufen. Ich schätze es sehr, da hier ein Mischung aus off cinema und coming soon geboten wird.
Und irgendetwas passiert immer... Sei es dass man Leute aus seiner Vergangeheit trifft oder... wie heute der Film damit beginnt, dass er seitenverkehrt startet... Ich hab ja auch so' n Filmvorfürschein gemacht, aber wie man das hin bekommt...
Es war zudem eine tolle Atmosphäre, die klassische Atmosphäre meiner peergroop, die die Gelassenheit hat zu lachen, wenn der Film reißt und dann noch nochmals angehalten werden muss, weil der Ton nicht mehr stimmt (- beim Film...). Nahezu alle haben es lachend aufgenommen; kommen miteinander ins Gespräch.
Das Lachen bleibt Einem beim Film so manchesmal im Halse stecken. Eindrucksvoll und pointiert wird eine dörfliche Gemeinschaft beginnend in den Jahren 1913/14 beschrieben. Norddeutsch und feudal. Es sind nicht nur autoritäre Weltbilder, die hier dargestellt werden. Der Film besschreibt gut auch die Rolle des Protestantismus als Grundlage des sich entwickelnden Faschismus. Das Schöne an dem Film ist, dass er Personen, wie die des Dorflehres, liebevoll und oft auch komisch beschreibt.
Ein schöner Film, der im klassischen Schwarz-weiß zu sehen ist. Über Hintergründe gibs u. a. bei
Wikipedia Einiges zu lesen. - Nur das Mysteriöse würde ich nicht als Solches bezeichnen. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich - wenn auch Centonen später - vom Dorf komme. Alte und
antagonistische überkommene Strukturen halten sich dort länger... Wer das klassische Dorfleben als Kind (er)leben konnte oder kann, bekommt nicht nur Gemeinschaft, sondern auch Geschichte mit. Lebt sie.
Ein absolut sehenswerter Film.
Am Samstag (drei Tage später) finde ich ich folgende FR/dpa Meldung:
"Das weiße Band" räumt ab bei Europäischem Filmpreis
Bochum. "Das weiße Band" ist der große Gewinner beim diesjährigen Europäischen Filmpreis. Gleich dreimal ist der vor dem Ersten Weltkrieg spielende Schwarz-Weiß-Film in der Bochumer Jahrhunderthalle geehrt worden. Als Bester Europäischer Film räumte er die wichtigste Auszeichnung ab. Filmemacher Michael Haneke ist zudem als bester Regisseur und Drehbuchautor prämiert worden. Für ihre Hauptrolle in "Der Vorleser" ist Kate Winslet prämiert worden. Kassenschlager "Slumdog Millionaire" erhielt den "Publikumspreis". Auch das ist Flensburg: Flensburg hat mit den
51 Stufen ein top Kino, das am Puls der Zeit, auf Ballhöhe ist. Kulturell muss sich Flensdorf wirklich nicht verstecken. Das ist (mir) wichtig...