Politik

Mittwoch, 6. Februar 2008

UNICEF - Das Elend der Wohltätigkeit

Das bei UNICEF Deutschland nicht alles im Reinen ist, ist nix Neues. Nachdem bekannt worden ist, dass Spendeneinwerber bis 30 % der organisierten Spenden einsacken durften, das horrende Provisionen als Beraterverträge deklariert worden sind, kehrte ein wenig Ruhe in den Spenden Markt ein.

Das ethische Dilemma, dass professionell geworben werden muss um überhaupt an notwendige Spenden heranzukommen, wurde nicht weiter thematisiert. Anderenfalls müssten wir uns ernsthafte Gedanken darüber machen, warum wir Ungleichheit nicht nur akzeptieren, sondern sie stets neu generieren. Und welche Funktion die Ungleichheit hat. Nur kleiner Tipp: Das Leistunsprinzip ist bei verhungernden Kinder keine Triebfeder.

Es ist schon verblüffend, wie schnell wir immer noch bereit sind Unterdrückung zu akzeptieren. Kolonien heißen heute auch nicht mehr Kolonien. Das können wir uns auch nicht mehr leisten, den schließlich verfügen diese Gebiete über wertvolle Arbeitskräfte, fossile Brennstoffe, Rohstoffe, oder oder oder... Und die brauchen wir auch. Für unsere Lebensweise. Aber schließlich sind wir ja zivilisierter als die US Amerikaner mit ihrer Todesstrafe im eigenen Land und ihrem Krieg gegen nicht gefügige Staaten.

Zurück zum Ablass durch Spenden. Da wir uns nicht über Verteilung unterhalten wollen - Globalsierung hat ja bekanntlich Grenzen - , führt kein Weg an den Spenden vorbei. Doch wie wrd gespendet?

Dank dem Rücktritt von Heide Simonis bleibt die Diskussion am Laufen. Denn so ganz nebenbei kommen ein paar weitere Tatsache an das Licht. Warum ist der Verwaltungskostenanteil bei der Spendenweitergabe bei der Caritas bei ca. 8% und der entsprechende Anteil bei UNICEF Deutschland bei ca. 19% ?
Und werde Ehrenamtliche nicht verarscht, wenn Andere Profite aus den Spenden ziehen?

Wo würdest du da weiter spenden?

Nach Spendenmarathon und Spenden TÜV jetz Spendeneffizenzkoeffizent?
Hmm.

Montag, 4. Februar 2008

Darfs ein bisschen mehr Krieg sein?

Es gibt Situationen, da fällt auch mir nichts mehr ein. - Oder schaffe ich es jetz endlich mal meinen Mund zu halten?

Es ist Dezember, Weihnachten steht vor der Tür. In einer Veranstaltung für das 3. BA Semester wird Wolfgang BORCHERT: Draußen vor der Tür gelesen. In der Phase des sharing geht es um die Aktualität der Lektüre. So kommt dann auch die Aussage, das wir ja keinen Krieg hätten, und daher alles nicht...

Ich habe mir nach vier Sitzungen vorgenommen, den Mund zu halten. Auch wenn Passivität in solchen Seminaren in der Regel lediglich zum erhöhten Schlafbedürfnis führt.

Kein Krieg. Bei uns also kein Krieg. Soso. Achso.

Kann ich sowohl diese Äußerung als auch das Nichtdaraufeingehen Kommiliitonen vorwerfen, die altersmäßig meine Kinder sein könnten? Ist es fair ihnen mangelnde Erfahrung vorzuwerfen?

Ich erinner mich sehr gut am meine Kommilitonin B, deren Brunder damals seinen Einsatz im Kosovo hatte. Und ich erinere mich sehr gut an ihre Angst, die Angst auch ihrer Mutter vor dem Unaussprechlichen.

Es muss unaussprechlich sein, den sonst würden sich auch Angehörige von Soldaten äußern. Oder kriegen sie schlichtweg den Mund nicht auf?

Ein großer Teil der männlichen Seminarteilnehmer war bei Bund. Ist also für den Krieg ausgebildet worden. Hmm. Haben die nicht mitbekommen das Deutschland auch am Hindukusch verteidigt wird?

Und die ExZivis? Alles nur faule Säcke? Apathie pur?

Ich hatte die Episode im Seminar schon abgehakt. Ein wahnsinniger US Präsident, der sich irre müht mit einem selbstgeschaffenen Vietnam Trauma in die Geschichtsbücher einzugehen, beleht mich eines Besseren.

Nein, es ist nicht die mangelnde Erfahrung im Umgang mit dem Krieg. Es is das Weggucken. Und die Unlust Partei zu ergreifen. Von der Fähikkiet sich aktiv für etwas einzusetzen rede ich nicht.

Auch ich bin nicht frei von diesen Dingen. Aber das nächste mal werde ich mein Klappe nicht mehr halten. Nicht mehr halten können.

Die derzeitige Diskussion um den Bundeswehreinsatz im Süden Afghanistans ist verlogen. Ein bisschen mehr Krieg? Es geht weder um Ressourcen, noch um die Fähigkeit der Truppen im Krieg mithalten zu können. Es geht um den Kriegseinsatz.

Auch mir ist es lieber die Bundeswehr wie früher bei Reittournieren oder beim Sandsäckeschleppen bei Naturkatastrophen einzusetzen. Eine Armee bleibt jedoch eine Armee. Und wird zu Kriegszwecken eingesetzt. Anderenfalls würden die Deutschen über einige Kontingente an sozialen Verteidigern, zivilen Hilfsgrupen und Weiterem verfügen. Die Bundeswehr ist ein Kriegseinrichtung. In ihr wird Kriegsdienst verrichtet.

Eine perverse Kriegslogik ist, die Armee nur in "sicheren" Gebieten oder Gebieten mit "keiner direkten Kampfhandlung" einzusetzen.
Alles andere wäre auch gefärlich: Gefährlich für die Situation im eigenen Land. Nur kranke Menschen lassen sich gerne ermorden.

Wer sich die Entwicklung der Kriegsdienstverweigerungszahlen anschaut, wird den direkten Zusammenhang zwischen "Krisenfällen" und Verweigerungen sehen können. Auch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Republik ist zu empfehlen. Anscheinend müssen mehr Menschen aufwachen.

Literatur und Kunst waren schon immer ein gutes Mittel gegen Kriegstreiberei. Wie war das noch damals als Wolf Biermann mit seinem Soldat Soldat (auch) im Westen populär wurde? Auch wenn er von vielen im Westen missverstanden wurde, weil sein Lied sich eben nicht gegen das Militär im Osten, sondern gegen jedes Militär wendet. Aber wie hieß es da noch mal?

Soldat Soldat in grauer Norm
Soldat Soldat in Uniform
Soldat Soldat, ihr seid so viel
Soldat Soldat, das ist kein Spiel
Soldat Soldat, ich finde nicht
Soldat Soldat, dein Angesicht
Soldaten sehn sich alle gleich
Lebendig und als Leich


Der Rest verkneif ich mir um der Gefahr des Urheberrechtsverletzung nicht zum Opfer zu fallen. Den gesamten Text findest du im Netz leicht...

... Leichter als Nachdenken ist es allemal...

Donnerstag, 3. Januar 2008

Wünsche für 2008

dpa meldet heute:
Deutsche haben so viel Geld auf der hohen Kante wie nie

Frankfurt/Main (dpa) - In Deutschland hat jeder Einwohner laut einer Studie statistisch gesehen rund 57 900 Euro auf der hohen Kante - das ist so viel wie nie zuvor. Das Geldvermögen der Haushalte stieg nach einer Studie der Allianz 2007 auf rund 4,8 Billionen Euro. Trotz der Turbulenzen an den Börsen profitierten die Anleger im vergangenen Jahr vor allem von steigenden Aktienkursen.
Nun gut.Ich habe es ja auch schon mal bemerkt, dass die Deutschen gar nicht wissen, wie gut es ihnen geht.

Es scheint ihnen bzw. ihren Firmen immerhin so gut zu gehen, dass sie immer noch ernsthaft Statistiken auf den Markt werfen, in denen Porsche Manager und Hartz IV Empfänger in einen Topf geworfen werden.

Deshalb wünsche ich den Deutschen für das Jahr 2008 dass sie nen Volltreffer abbekommen, wenn Hirn vom Himmel geworfen wird.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Jagtszenen in Heide

Beim Surfen finde ich eben auf shz.de:
AUS DEM POLIZEIBERICHT

Betäubungsmittel-Heide
23. Dezember 2007 | 01:36 Uhr

Heide (ots) - 23 jähriger Wesselner Rollerfahrer wurde
anlassunabhängig im Sophienweg,Heide, kontrolliert. Der Fzg-Führer
stand unter Betäubungsmitteleinfluss und führte geringe Mengen
Cannabis und Amphetamine bei sich. Ihm wurde eine Blutprobe
entnommen. Die Betäubungsmittel wurden beschlagnahmt. Gegen den
Rollerfahrer wird eine Anzeige wegen Fahrens unter
Betäubungsmitteleinflusses und Drogenbesitzes gefertigt.


Hinweis: Bei den Meldungen aus dem Polizeibericht handelt es sich um Pressemitteilungen der Polizei. Sie werden automatisch in unser System übernommen und von uns nicht redaktionell bearbeitet.

Langsam aber sicher geht mir die Kiffer Jagt auf die Ketten. Nur weil Gras nicht besteuert wird, wird es zum erwähnenswerten Verbrechen stilisiert.
Wenn jeder alkoholisierte Autofahrer sich in einem Polizeibericht wiederfinden würde, kämen unsere Sheriffs vor Schreibarbeiten nicht mehr zu ihrer originären Arbeit.

Um es klar zu sagen: Das Fahren nach dem Rauchen von Gras, dem Einwurf von Amphetaminen oder der Inkorporation von Sprit is kein Kavaliersdelikt.
Ein solches Verhalten gefährtet Andere und gehört sanktioniert.

Andereseits übernimmt die Presse aber auch jeden Unsinn (unreflektiert). Und spricht sich davon auch noch frei. Eine merkwürdige Art von journalistischem Selbstverständnis.

Sonntag, 18. November 2007

Abschied von der Wärme

Ich hab sie sehr genossen: Die gasgetriebenen Heizstrahler. Wenn es bei den Deutschen richtig kalt wird, ich also keine Sandalen mehr tragen mag, waren sie ein Segen. Da konnte es auch im ausgeprägten norddeutschen Frühjahr ar***kalt sein, nichtsdestotrotz wurde u. a. unter den Wärmespendern einer vergangenen Rumregatta nicht nur gefeiert und ein legendärer Skagenurlaub aus der Taufe gehoben.

Durch Nachdenken hätte ich ja auch darauf kommen: Sie sind ineffizient und heizen ja nicht nur meine Befindlichkeit an. Es geht in der Tat nicht, Glühbiren zu Recht aus dem Verkehr ziehen zu wollen und gleichzeitig zusätzliche Atmosphärenaufheizer zu zulassen. Denn ausgebreitet habe sich die Klimakillerpilze in den letzten Jahren explosionsartig.

Nun muss man nicht das Rad immer neu erfinden. Ein Blick über den Flensbuger Tellerrand bringt schon weiter: In den Städten Köln und Stuttgart ist die Bürgersteigheizung in der Innenstadt bereits schon jetzt verboten.
(Frankfurter Rundschau, 2007-11-16, 18:52).
In den Städten Berlin Marburg und Tübingen gibt es Diskussionen und rechtliche Prüfungen zur Durchsetzung des Verbots.

Mal schauen wer als Erster in Flensburg etwas merken wird. - Merken wird und es auch durchsetzen. Denn populär sind die Klimakillerpilze allemal.

Samstag, 17. November 2007

Sport

Nach einer dpa Meldung der Frankfurter Rundschau hat man in Berlin etwas gemerkt:

Bundesligaclubs droht laut "Spiegel" Verlust der Gemeinnützigkeit

Hamburg (dpa) - Den Vereinen der 1. und 2. Fußball-Bundesliga drohen der Verlust der Gemeinnützigkeit und damit erhebliche finanzielle Einbußen. Wie der "Spiegel" berichtet, hat das Bundesfinanzministerium große Zweifel an der derzeitigen Einstufung der Clubs. Das Bundeszentralamt für Steuern wolle den Bundesligisten in den meisten Fällen die Gemeinnützigkeit entziehen. Die Förderung des Sports im Allgemeinen sei völlig in den Hintergrund getreten, der wirtschaftliche Geschäftsbereich dagegen zum Selbstzweck geworden.

Eine längst überfällige Sache. Das die Fußball Bundesliga Vereine auch noch steuerliche Erleichterungen bekommen ist ein Skandal. Bei deren Millionen Geschäften steht wohl eindeutig die Profitmaximierung im Vordergrund. Die Umwandlung von Sportvereine in Aktiengesellschaften ist ein eindeutiges Indiz dafür.

Nein, ich ich habe für Steuergeschenke an diese Vereine nichts übrig. Denn dann müsste man ja konsequenterweise Konzernen generell die Steuern erlassen, da sie ja Arbeitsplätze schaffen. Arbeitsplätze dienen ja auch der Allgemeinheit... Und zudem bieten viele Firmen ja auch ihren Angestellten sportliche Betätigungen an.

Im Interesse der Gesellschaft: Volle Besteuerung! Basta.

Freitag, 16. November 2007

Allgemeine Lehrpflicht

Ein unscheinbarerer Artikel stand am 13. d. M. in der Frankfurter Rundschau. Im Land Nordrhein-Westphalen fehlen Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen. So fehlen laut der dortigen Ministerin Barbara Sommer bereits jetzt 310 Lehrkraefte im Land.

Ein Apell an Rentner, Pensionaere und Studierende bittet um Mithilfe beim Vertretungsunterricht. Ploetzlich sollen sogar Teilzeitmodelle angeboten werden, die dem Staat bisher zu teuer oder einfach zu kompliziert waren.

Wo mit auch schon ein Kern getroffen wurde. Denn man den Bildungspolitikern vieles vorwerfen, nur Eines nicht: Kompetenz in Personalplanung und Personalentwicklung im Bildungsbereich.

Auch dem Land Schleswig-Holstein fehlen Lerhkraefte. Nix Neues. Nur sind bei der Vakanz ein paar kleine Fussnoetchen zu beachten:

- Es handelt sich haeufig um unattraktive Stellen an Schulen, die in sozial schwachen Einzugsgebieten oder topographischen Nischen liegen.
- Es werden bestimmte Faecherkombinationen und spezifische Lehramtsbefaehigungen gesucht.
- Ein Grossteil der Stellen ist Teilzeit und zeitlich befristet.
- Perspektiven werden den Lehrkraefeten aufgezeit, doch sind diese unverbindlich und damit in der Regel reine Politlyrik.
- Die Arbeitsbelastung ist enorm, da es sich in der Regel um Berufsanfaenger handelt, von denen neben einfach nur gutem Unterrricht auch Innovationen erwartet werden.

Das Lehrkraefte zudem auch staerkeren buerokratischen Regularien, verstaerkter Beobachtung und sozialer Kontrolle unterliegen, mal ganz zu schweigen.
Dass den Lehrerinnen und Lehrern auch immer staerker die Erziehungsaufgaben, jedoch weder Lizenzen noch Ressourcen hierzu, aufgedrueckt werden, macht das Arbeiten nicht gerade einfacher und attraktiver.
Es waeren noch jede Menge weitere Gruende fuer ein zunehmend problematisches Berufsbild zu nennen.

Zurueck zum Fehlbestand. In den Schulen werden in solchen Situationen neue paeadagogische Konzepte erfunden. Oder besser: Im Rahmen der Effizienzsteigerung sind erst einmal alte Konzepte zu recyceln.

- Grosse Klassen sind nicht schlecht. Stimmt,hat uns frueher auch nicht geschadet... Ein dummes Argument, das veraenderte gesellschaftliche Verhaeltnisse mustergueltig ignoriert.
Grosse Klasse gibts aber auch in der Waldorfschule... Stimmt. Nur leider wird uebersehen dass die Waldorfschulen Schulen sind, die auf einer Elternbewegung basieren. Und diese in die Sozialgestalt Schule mit einbeziehen. Auch bei veraenderten gesellschaftlichen Verhaeltnissen. Gerade diese Grundlage koennen die staatlichen Schulen zunehmend nicht mehr leisten.

- Offener Unterricht, eigenverantwortlicher Unterricht. Kenn ich auch aus meiner Schulzeit. Hiess mal Wandertag, Stillarbeit, mal Studientag... Heute gibs noch ne Runde geograpischen Auslauf dazu. Fehlt nur noch die elektronische Fussfessel... bietet noch weitere Perspektiven...

- Lebensweltbezug. Find ich auch gut. Auch Handwerker und Meister koennen in verblueffend vielen Faellen mindestens genauso gut unterrichten... warum wohl...

Die Konzeptionslosigkeit will ich nur anreissen. Sie liesse sich lange noch fortsetzen.

Wenn nicht genuegend Nachwuchs da ist, koennte es ja auch an der Ausbildung des Nachwuchs liegen. Zugegeben ein Gedanke, auf den nicht jeder sofort kommen kann. Anstelle In Schleswig-Holstein die Bachlor- und Masterabschluesse schnell und arbeitsmarktkonform umzusetzen, schnarchen Professoren in ihrer Mehrheitsherrrlichkeit weiterhin den Traum der Alllmaechtigkeit, debattieren CAU und Uni FL ueber Zulassungsmodalitaeten nach dem Bachlor in die Masterphase zur Wahrung des universitaeren Geistes, sorgt sich das IQSH (Institut zur Quantitaet der StelleninHaber) mehr um seine solitaere Berechtigung.

Und der Staat? Aus Kostengruenden wird das endlich polyvalente Studium mit Zulassungsbeschraenkungen versehen... Klasse(n) Elitenfoerderung fuer zukuenftige Paedagogen.

Nein, ohne Investitionen laesst sich bildungspolitsch nix machen. Diese Erkenntnis ist leider beim Blick ueber die Nordgrenze der Republik nach dem PISA Schock anscheinend noch nicht ins Bewusstsein durchgesickert. Die Deutschen brauchen eben mal wieder etwas laenger. Zugegeben, das is nix Neues.

Achja: Ich glaube fest daran, dass jeder Bildungspolitiker liebend gern mehr Lehrkraefte bereit ist einzustellen. Besonders vor Wahlzeiten. Waere da nicht die dumme Sache mit der Bezahlung.
Ja, nicht bezahlen Wollen macht kreativ... Fuehren wir doch die allgemeine Lehrpflicht ein. Oder wieder ein. Ein Pflichtjahr hatten wir ja schomma.

Dienstag, 13. November 2007

Politikverstaendnis mangelhaft

Nach Centonen ein Lebenszeichen aus dem AStA meiner Hochschule: Im gesammten Hauptgebaeude tauchten heute blaue Zettel auf. 20.777 € plus 2.750 € an erstmals verlangten Einschreibgebuehren wurden thematisiert.

Fakt ist, dass neue Studierende zum Wintersemesterbeginn erstmals mit einer Einschreibgebuehr bedacht wurden. 25 € mussten sie fuer die Beteiligung an Verwaltungskosten abdruecken.

Klar, das ist Geldschneiderei. Ein völlig willkuerlicher Beitrag. Ebenso haette wieder das Hoerergeld, eine Raumnutzungspauschale oder eine Fussbodenabnutzungsabgabe verlangt werden koennen.

Nein, mich hat diese Aktion doch ueberrascht. Ich hatte fast vergessen, dass einen AStA gibt. Es kam ja nix... Als ehemaliger Angestellter der Studierendenschaft habe ich nach dem Jobverlust die erfrischende und heilsame Erfahrung gemacht, dass es sich sehr, sehr gut ohne AStA studieren laesst. Es kommt ja aus selbigem nix. Nix Erkennbares oder zu wenig Bedeutsames.

Gut, ein Lebenszeichen des AStA. Formell nicht gerade serioes, da ohne Absenderkennung. Der Absender laesst sich nur indirekt erschliessen. Nun gut, mit den Formalia haben wir es alle mehr oder weniger stark... je nach Zweck und Gusto...

Auffaellig ist im Flugblatt das Herumreiten auf Senatsprotokollen zur Gebuehreneinfuehrung. Wenn Senatsprotokolle fehlerhaft, inhaltsleer sind, dann gehoehrt die Kritik zunaechst in den Senat. Nicht in ein Flugblatt. Das aendert mangelhaftens Protokollschreiben nicht.

Peinlich wird dann allerdings das skizzierte Feinbild: Der Rektor. Er wird per mail angeschrieben und zur Stellungnahme dreier Fragen aufgefordert. Mit Fristsetzung. Ja... Diese Verfahrensweise kenn ich nur zu gut aus Arbeitsleben und Politik.In beiden Bereichen geht es dabei um Unterwerfung, um Disziplinierung. - Ja , aber wer ist denn der AStA, dass er meint einen Flensburger Universitaetsrekor disziplinieren zu koennen??? Eine fatale, bisweilen peinliche Selbsteinschaetzung. Jeder weiss am eigene Leibe wie er sich verhalten muss, wenn er zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert wird. Kein Wunder also dass der AStA keine Antwort bekommt.

Nein, Politik funktioniert zudem anders. Nicht ueber schriftliche Aeusserungen werden Veraenderungen bewirkt, sondern ueber miteinander reden. Auch angenommen dies haette stattgefunden, dann haette daraus auch ein Forum, eine Oeffentlichkeit hergestellt werden koennen. Eben um zu veraendern. Die Einschreibgebuehren wieder rueckgangig zu machen.

In einer offenen Diskussion waere dann auch schnell der Kern der Sache entdeckt worden. Ein Rektor verteilt kein Geld. Die Verteilung von Geldern fuer Hochschulen in Schleswig-Holstein wird in Kiel in Ministerien, im Landtag organisiert. In sofern ist es dumm auf den Rektor einzudreschen.

Auch ist es nicht besonders intelligent auf jemanden einzudreschen, der nur noch wenige Monate im Amt ist.

Ein Pseudofeindbild wird aufgebaut. Ich frage mich in wie weit diese parlametarischeVertretung AStA mal in Kiel aktiv geworden ist. Wie haeufig ist sind AStA Verteter dort wegen mangelnder Gelder fuer die Bildungseinrichtung Universitaet Flensburg gewesen? Wie wurde Druck ausgeübt, in wie weit wurde Transparenz geschaffen?

Die 25 € wurden bereits bezahlt. Der Drobs ist geluscht. Sich jetzt noch aufzuregen, ist zwar ehrenswert, aber auch nicht mehr. Die Suggestion der Rektor wuerde studentische Gelder veruntreuen ist laecherlich. Mehr auch nicht.

So wird kein Schuh draus. So wird niemand den Beschluss der Einschreibgebuehren zuruecknehmen. Schade auch dass der gute Ansatz der Information von Mitstudierenden mit einem auffaelligen dilletantischen Politikverstaendnis wieder zu nichte gemacht wurde.

Freitag, 9. November 2007

Auf Ballhoehe?

Mann muss ja nicht unbeding mehrere Tageszeitungen lesen um auf dem Laufenden in der Welt zu sein. Auch ist es immer wieder nach einem Urlaub zu erleben, dass sich nicht unbedingt weltveraenderndes ereignet hat. Wache Augen koennen vieles sehen und dann wahrnehmen.

So reklamiere ich fuer mich mit nicht gerade geschlossenen Augen durch meine eigene Hochschule zu gehen. Das gilt auch fuer die Flure, schwarze Bretter und Veranstaltungen.

Beim Wegsortieren eines groessere Altpaierstapels faellt mir dann die Zeitschrift Der Landtag Schleswig-Holstein mit der Oktober Ausgabe diesen Jahres in die Hand. Beim Durchblaettern faellt mir dann unter Anderem auf Seite 13 ein Artikel ins Auge...

Volksinitiative zu Studiengebühren:

Die von den "Unischläfern" angestoßene Volksinitiative ist gescheitert. Die Kieler Studenten wollten ein grundsätzliches Verbot von Studiengebühren in Schleswig-Holstein festschreiben. Das Parlament hat den Antrag auf Empfehlung des Innen- und Rechtsausschusses jedoch zurückgewiesen. Grund: Für eine Volksinitiative werden 20.000 Unterschriften benötigt, damit sich der Landtag weiter mit dem Thema befasst; die Antragsteller konnten aber nur 17.721 Unterschriften vorlegen. (Drs. 16/1574, /1578).

Bei mir an der Uni ist das wohl vorbei gegangen...

- Lag es an einer bornierten Hauptstadtmentalitaet, die sich in der Vergangenheit auch im studentischen Millieu feststellen liess?
- Oder lag es schlichtweg an der antidemokratischen Haltung, derIgnoranz der Wahrnehmung eigener Rechte, meiner Mitstudierenden?
-Oder hat meine eigene verfasste Studierendenvertretung mal wieder erfolgreich demonstriert, dass sie ein verqueres Verhaeltnis zu ihrer eigenen Basis hat und nicht weiss wie Politik funktioniert?

Warum auch immer, Studierende sind anscheinend in diesen Tagen noch nicht einmal faehig ihre eigenen Interessen wahrzunehmen.
Von einem gesellschaftlichen Innovationspotentatial ist hier nix zu erwarten.

Ein Krebsgeschwuer, das da an der Hochschule heran waechst.

Samstag, 13. Oktober 2007

Ullas V Männchen

Den Vorschlag Ulla von der Leyens Jugendliche als V Leute einzusetzen find ich interessant. Gut, das liegt zwar in der Verrohungstendenz von Jugendlichen und damit in der Tendenz zur Gewalt gegen die eigenen Bürger, aber ich finde es aus anderen Gründen diskussionswürdig.

Ulla schafft ganz neue Karrieren, Perspektiven. Das was uns noch fehlt is der Profi Schnüffler. Es gilt es jetzt die Chance zu ergreifen und auch für kommende Generationen Türen zu öffnen. Die Ausbildung zur Fachkraft für Verborgenes bietet sich an.

Die Deutschen haben eine lange Tradition im Denunzieren. Und da brauch man gar nicht in braune Zeiten zurückgreifen. Im Osten haben wir die Erfahrungen des VEB Hoch und Greif. Im Westen haben wir tolle Institutionen, die es geschafft haben RAF Terroristen in den Zellen abzuhören, aber nicht deren Selbstmord zu verhindern. Und wir haben Einrichtungen, die es erfolgreich geschafft haben, in den staatseigenen Knast einzubrechen. Um V Leute zu befreien…

Da ist es nur naheliegend Jungschäubles auszubilden, die nicht nur bespitzeln, sondern auch online durchsuchen können. Sei es nach unerlaubtem Sprit Besitz oder Christian Klar Abziehbildchen.

Job Offensive West. Schäuble inside.

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Fisch Sonntag (16)
Überbackenes Schollenfilet. Schnell. Lecker. MSC Zertifziert. Salat....
aj-flensborg - 2012-01-15 22:53
Also eigtl. sollte da...
Also eigtl. sollte da jetzt ":S" stehen!
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-01-13 02:24
*hehe* Die von Kabel...
*hehe* Die von Kabel Deutschland sind auch nicht viel...
Ali Schwarzer (Gast) - 2012-01-13 02:23

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