Sonntag, 28. August 2011

Hafen Rad Tour und Sonntagsfisch (2)

Der frühe Sonntag Abend verheißt ein Sonnenloch; noch besser: Ein Regenloch...

Flensburg bietet ein Reihe von attraktiven Touren, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut in 45 bis 60 min erledigen erleben kann. Ich habe mich heute für das Rad entschieden.

Los geht es in der Glücksburger Straße über Hafermarkt und Süderhofenden zur Hafenspitze. Die ist ein Stück Flensburger Kultur, ein Filetstück Flensburgs...

... Eben ein melting pot. Was hier für Leute zusammen kommen...Vorbei geht es an Abhängplatz, Spielplatz und Restaurant Bellevue (Sehen und Gesehen werden). Der Eros für alle ist (heute) der Genuss der Abendsonne und (nicht nur) für mich zusätzlich direkt am Wasser unterwegs zu sein. Der Blick auf die Segelboote und Hafenanlagen ist schon etwas Besonderes. So geht an Jessens Fischperle weiter über das Mäders zu den Hafensilos. Aus Gründen der industriellen Sicherheit und der Terrorgefahr (sic!) - kann man eigentlich zwischen beiden unterscheiden??? - führt der Weg dann parallel zur Wasserline am Harniskai längs. Immer noch sehr entspannt, da es nicht auf die innerstädtische Schnellstraße Kielseng geht. Ein guter Kompromiss.

Im Industriehafen geht es dann wieder am Wasser über den unspektakulären Wohnmobil Parkplatz zum Klärwerk weiter. Architektonisch ist das historisch an dieser Stelle gewachsene Klärwerk sicherlich sehenswert, olfaktorisch aber aufbereitete Scheiße zweifelhaft. Erneut müssen sich die Honks in der Stadtplanung fragen lassen müssen, was der Sinn von Parkbänken im großen weltläufigen Aromabereich der Klärbecken soll.

Der Weg geht aber weiter nach Sonwik. Das Konversionsprojekt sucht seines Gleichen und ist auch zu einem attraktiven urbanen Spaziergebiet geworden. Wasserlage, jede Menge Segler und inzwischen ein paar Restaurationsbetriebe sowie Boutiken ergeben eine friedliche Atmosphäre. Die Architektur der Wasserhäuser und weiterentwickelten bzw. weiterzuentwickelnden Militärgebäude sorgt für ein maritimes Flair. Der Blick geht zwangläufig auf das andere Ufer der Flensburger Förde mit Werft, Ostseebad und Kollund Skov.

Bis vor vor kurzem ist Sonwik eine Sackgasse gewesen. Jetzt wurde für hammerviel Geld mit über 500.000 Euro das tote Ende an der Kaserne durch einen Stichweg zur Mürwiker Straße für Fußgänger und Fahrradfahrer geöffnet. Ein Schlängelweg durch antagonistische Militäranlagen. Auch wieder ein Kompromiss. Denn das Ziel muss sein, den Weg weiter direkt am Wasser zu führen. Ob hier der Weg über das Militärgelände (Eyhh, ihr Granaten und Denkhirnmis des kalten Kriegs: Feind in diesem Jahrtausend nicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß!) oder ohne die Militärpräsenz fürht ist mir hier zunächst Latte.

Besonders beeindruckend ist auf dem bergauf führenden Weg der Anblick der alten Leichenhalle. Sie ist am verfallen... Unverständlich, wo jetzt doch wieder Krieg am Hindukusch geführt wird...

Jeden privaten Hausbesitzer würde man für die derartige Vernichtung von Bausubstanz dafür zu Recht haftbar machen. Auch unglaublich wie hier mit (historischer) Baukultur umgegangen wird. Ein absoluter Kontrast zum 'Sicherheitszaun' und den obligaten Schildern des militärischen Sicherheitsbereichs mit dem Angebot erschossen zu werden.

Angekommen an der Mürwiker Straße geht es dann in die Osterallee. Von dort rechts ab durch die Wohnbebauung der Hildebrandstraße führt die Tour in den Engelsbyer Weg. Ein kurzes Neubaugebiet und dann öffnet der Engelsbyer Weg das Osbektal. Das Osbektal ist ein Oase in der Stadt. Infos hierzu bei der IG Osbektal und - natürlich... - bei Wikipedia. Die leitenden Knicks geben dem Weg einen markanten landlichen Stil. Konsequent führt der Weg nach Engelsby Dorf. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Mitten in Flenburg liegt ein Dorf! Es lohnt sich mit dem Fahrrad die drei kurzen Straßen (Schenkel) anzutun. Angenehm und unerwartet.

Der Kontrast ist aber schon zu hören. Direkt über Jordberg oder parallel zur Osttangente holt Einen der highway Osttangente wieder auf die irdischen Realitäten zurück. Ein Stückchen parallel zur Osttangente und schon bin ich über die zur Richard Wagner Straße führende Brücke wieder in der Glücksburger Straße.

Der einsetzende Regen beschleunigt mich auf dem letzten Kilometer nach Hause. Eine schöne Tour, die mit überbackenem Rotbarsch Filet abrunde. Das genieße ich dann so, dass ich den im TV laufenden Tatort gar nicht mehr richtig mitbekomme. - Ein sehr gelungener Abschuss des Wochenendes.

:-)))

AJs verden

Danmark er et dejligt land...

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Zuletzt aktualisiert: 2012-09-02 16:32

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