Allgemeine Lehrpflicht
Ein unscheinbarerer Artikel stand am 13. d. M. in der Frankfurter Rundschau. Im Land Nordrhein-Westphalen fehlen Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen. So fehlen laut der dortigen Ministerin Barbara Sommer bereits jetzt 310 Lehrkraefte im Land.
Ein Apell an Rentner, Pensionaere und Studierende bittet um Mithilfe beim Vertretungsunterricht. Ploetzlich sollen sogar Teilzeitmodelle angeboten werden, die dem Staat bisher zu teuer oder einfach zu kompliziert waren.
Wo mit auch schon ein Kern getroffen wurde. Denn man den Bildungspolitikern vieles vorwerfen, nur Eines nicht: Kompetenz in Personalplanung und Personalentwicklung im Bildungsbereich.
Auch dem Land Schleswig-Holstein fehlen Lerhkraefte. Nix Neues. Nur sind bei der Vakanz ein paar kleine Fussnoetchen zu beachten:
- Es handelt sich haeufig um unattraktive Stellen an Schulen, die in sozial schwachen Einzugsgebieten oder topographischen Nischen liegen.
- Es werden bestimmte Faecherkombinationen und spezifische Lehramtsbefaehigungen gesucht.
- Ein Grossteil der Stellen ist Teilzeit und zeitlich befristet.
- Perspektiven werden den Lehrkraefeten aufgezeit, doch sind diese unverbindlich und damit in der Regel reine Politlyrik.
- Die Arbeitsbelastung ist enorm, da es sich in der Regel um Berufsanfaenger handelt, von denen neben einfach nur gutem Unterrricht auch Innovationen erwartet werden.
Das Lehrkraefte zudem auch staerkeren buerokratischen Regularien, verstaerkter Beobachtung und sozialer Kontrolle unterliegen, mal ganz zu schweigen.
Dass den Lehrerinnen und Lehrern auch immer staerker die Erziehungsaufgaben, jedoch weder Lizenzen noch Ressourcen hierzu, aufgedrueckt werden, macht das Arbeiten nicht gerade einfacher und attraktiver.
Es waeren noch jede Menge weitere Gruende fuer ein zunehmend problematisches Berufsbild zu nennen.
Zurueck zum Fehlbestand. In den Schulen werden in solchen Situationen neue paeadagogische Konzepte erfunden. Oder besser: Im Rahmen der Effizienzsteigerung sind erst einmal alte Konzepte zu recyceln.
- Grosse Klassen sind nicht schlecht. Stimmt,hat uns frueher auch nicht geschadet... Ein dummes Argument, das veraenderte gesellschaftliche Verhaeltnisse mustergueltig ignoriert.
Grosse Klasse gibts aber auch in der Waldorfschule... Stimmt. Nur leider wird uebersehen dass die Waldorfschulen Schulen sind, die auf einer Elternbewegung basieren. Und diese in die Sozialgestalt Schule mit einbeziehen. Auch bei veraenderten gesellschaftlichen Verhaeltnissen. Gerade diese Grundlage koennen die staatlichen Schulen zunehmend nicht mehr leisten.
- Offener Unterricht, eigenverantwortlicher Unterricht. Kenn ich auch aus meiner Schulzeit. Hiess mal Wandertag, Stillarbeit, mal Studientag... Heute gibs noch ne Runde geograpischen Auslauf dazu. Fehlt nur noch die elektronische Fussfessel... bietet noch weitere Perspektiven...
- Lebensweltbezug. Find ich auch gut. Auch Handwerker und Meister koennen in verblueffend vielen Faellen mindestens genauso gut unterrichten... warum wohl...
Die Konzeptionslosigkeit will ich nur anreissen. Sie liesse sich lange noch fortsetzen.
Wenn nicht genuegend Nachwuchs da ist, koennte es ja auch an der Ausbildung des Nachwuchs liegen. Zugegeben ein Gedanke, auf den nicht jeder sofort kommen kann. Anstelle In Schleswig-Holstein die Bachlor- und Masterabschluesse schnell und arbeitsmarktkonform umzusetzen, schnarchen Professoren in ihrer Mehrheitsherrrlichkeit weiterhin den Traum der Alllmaechtigkeit, debattieren CAU und Uni FL ueber Zulassungsmodalitaeten nach dem Bachlor in die Masterphase zur Wahrung des universitaeren Geistes, sorgt sich das IQSH (Institut zur Quantitaet der StelleninHaber) mehr um seine solitaere Berechtigung.
Und der Staat? Aus Kostengruenden wird das endlich polyvalente Studium mit Zulassungsbeschraenkungen versehen... Klasse(n) Elitenfoerderung fuer zukuenftige Paedagogen.
Nein, ohne Investitionen laesst sich bildungspolitsch nix machen. Diese Erkenntnis ist leider beim Blick ueber die Nordgrenze der Republik nach dem PISA Schock anscheinend noch nicht ins Bewusstsein durchgesickert. Die Deutschen brauchen eben mal wieder etwas laenger. Zugegeben, das is nix Neues.
Achja: Ich glaube fest daran, dass jeder Bildungspolitiker liebend gern mehr Lehrkraefte bereit ist einzustellen. Besonders vor Wahlzeiten. Waere da nicht die dumme Sache mit der Bezahlung.
Ja, nicht bezahlen Wollen macht kreativ... Fuehren wir doch die allgemeine Lehrpflicht ein. Oder wieder ein. Ein Pflichtjahr hatten wir ja schomma.
Ein Apell an Rentner, Pensionaere und Studierende bittet um Mithilfe beim Vertretungsunterricht. Ploetzlich sollen sogar Teilzeitmodelle angeboten werden, die dem Staat bisher zu teuer oder einfach zu kompliziert waren.
Wo mit auch schon ein Kern getroffen wurde. Denn man den Bildungspolitikern vieles vorwerfen, nur Eines nicht: Kompetenz in Personalplanung und Personalentwicklung im Bildungsbereich.
Auch dem Land Schleswig-Holstein fehlen Lerhkraefte. Nix Neues. Nur sind bei der Vakanz ein paar kleine Fussnoetchen zu beachten:
- Es handelt sich haeufig um unattraktive Stellen an Schulen, die in sozial schwachen Einzugsgebieten oder topographischen Nischen liegen.
- Es werden bestimmte Faecherkombinationen und spezifische Lehramtsbefaehigungen gesucht.
- Ein Grossteil der Stellen ist Teilzeit und zeitlich befristet.
- Perspektiven werden den Lehrkraefeten aufgezeit, doch sind diese unverbindlich und damit in der Regel reine Politlyrik.
- Die Arbeitsbelastung ist enorm, da es sich in der Regel um Berufsanfaenger handelt, von denen neben einfach nur gutem Unterrricht auch Innovationen erwartet werden.
Das Lehrkraefte zudem auch staerkeren buerokratischen Regularien, verstaerkter Beobachtung und sozialer Kontrolle unterliegen, mal ganz zu schweigen.
Dass den Lehrerinnen und Lehrern auch immer staerker die Erziehungsaufgaben, jedoch weder Lizenzen noch Ressourcen hierzu, aufgedrueckt werden, macht das Arbeiten nicht gerade einfacher und attraktiver.
Es waeren noch jede Menge weitere Gruende fuer ein zunehmend problematisches Berufsbild zu nennen.
Zurueck zum Fehlbestand. In den Schulen werden in solchen Situationen neue paeadagogische Konzepte erfunden. Oder besser: Im Rahmen der Effizienzsteigerung sind erst einmal alte Konzepte zu recyceln.
- Grosse Klassen sind nicht schlecht. Stimmt,hat uns frueher auch nicht geschadet... Ein dummes Argument, das veraenderte gesellschaftliche Verhaeltnisse mustergueltig ignoriert.
Grosse Klasse gibts aber auch in der Waldorfschule... Stimmt. Nur leider wird uebersehen dass die Waldorfschulen Schulen sind, die auf einer Elternbewegung basieren. Und diese in die Sozialgestalt Schule mit einbeziehen. Auch bei veraenderten gesellschaftlichen Verhaeltnissen. Gerade diese Grundlage koennen die staatlichen Schulen zunehmend nicht mehr leisten.
- Offener Unterricht, eigenverantwortlicher Unterricht. Kenn ich auch aus meiner Schulzeit. Hiess mal Wandertag, Stillarbeit, mal Studientag... Heute gibs noch ne Runde geograpischen Auslauf dazu. Fehlt nur noch die elektronische Fussfessel... bietet noch weitere Perspektiven...
- Lebensweltbezug. Find ich auch gut. Auch Handwerker und Meister koennen in verblueffend vielen Faellen mindestens genauso gut unterrichten... warum wohl...
Die Konzeptionslosigkeit will ich nur anreissen. Sie liesse sich lange noch fortsetzen.
Wenn nicht genuegend Nachwuchs da ist, koennte es ja auch an der Ausbildung des Nachwuchs liegen. Zugegeben ein Gedanke, auf den nicht jeder sofort kommen kann. Anstelle In Schleswig-Holstein die Bachlor- und Masterabschluesse schnell und arbeitsmarktkonform umzusetzen, schnarchen Professoren in ihrer Mehrheitsherrrlichkeit weiterhin den Traum der Alllmaechtigkeit, debattieren CAU und Uni FL ueber Zulassungsmodalitaeten nach dem Bachlor in die Masterphase zur Wahrung des universitaeren Geistes, sorgt sich das IQSH (Institut zur Quantitaet der StelleninHaber) mehr um seine solitaere Berechtigung.
Und der Staat? Aus Kostengruenden wird das endlich polyvalente Studium mit Zulassungsbeschraenkungen versehen... Klasse(n) Elitenfoerderung fuer zukuenftige Paedagogen.
Nein, ohne Investitionen laesst sich bildungspolitsch nix machen. Diese Erkenntnis ist leider beim Blick ueber die Nordgrenze der Republik nach dem PISA Schock anscheinend noch nicht ins Bewusstsein durchgesickert. Die Deutschen brauchen eben mal wieder etwas laenger. Zugegeben, das is nix Neues.
Achja: Ich glaube fest daran, dass jeder Bildungspolitiker liebend gern mehr Lehrkraefte bereit ist einzustellen. Besonders vor Wahlzeiten. Waere da nicht die dumme Sache mit der Bezahlung.
Ja, nicht bezahlen Wollen macht kreativ... Fuehren wir doch die allgemeine Lehrpflicht ein. Oder wieder ein. Ein Pflichtjahr hatten wir ja schomma.
aj-flensborg - 2007-11-16 23:06
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://aksel.twoday.net/stories/4455060/modTrackback