Sonntag, 28. November 2010

Vom Diezen und suzen

Die Deutschen mache es sich schwer in ihrer Kultur. Die Anrede mit Sie oder du verkompliziert menschliche Verhältnisse oft; es wird auf eine direkte Ansprache dann verzichtet.

Auch meinen viele Deutsche, dass sie ihrem Gegenüber Distanz beweisen müssen. Das ist für ein Volk konsequent, dass sein Schulsystem auch primär auf der Grundlage von Selektion aufbaut.

Lockerer geht es da in schlichteren einfacheren Schichten zu, das Du geht hier, wie auch nach meiner bescheidenen Erfahrung in Männergesellschaften, oft leichter über die Lippen.

Groteskt wird es dann in der Ansprache von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Wer hier das Wirrwarr noch nicht wahrgenommen hat, wird zu einer Runde Barbara Salesch glotzen auf Sat1 mit nicht unter vier Folgen verurteilt.

In einem meiner Jobs habe ich es mit 17/18jährigen in einer berufsvorbereitenden Maßnahme zu tun. Nach Meinungsbefragung und aus mir heraus duze ich mich mit ihnen. Genauso wie ich es mit meiner peer group halte. Besser: Ich duzte mich mich mit Ihnen ihnen.

Denn laut Beschluss der Bietergemeineschaft dieser von der Agentur für Arbeit (-slosigkeitsverwaltung) privatisierten Maßnahme sind die Teilnehmer zu Siezen. Auehaueha, es wird mit dem Eintritt ins Berufsleben formel begründet...

Eine fragwürdige Begründung. Ich kann junge Menschen auch in der direkten persönlichen Ansprache ansprechen. Ich muss nicht fraternisieren um einen direkten Kontakt zu bekommen. Mir geht es vielmehr um die Erreichbarkeit und um das Handeln auf Augenhöhe. Als gleich berechigte Partner, auch bei unterschiedlichen Aufgaben. Augenhöhe und Aufrichtigkeit sind mir wichtiger als pseudo Formalitäten beim Unterrichten.

Nun gut. Es gilt Kompromisse zu machen. Ich werde also meine Jugendlichen Siezen. Mit Vornamen anreden und ihnen Dasselbe anbieten. Augenhöhe is das Stichwort.

Das verändert nicht die Qualität des Unterrichts. Durch die Offenlegung dieser ziemlich hirnrissigen Strukturen erhoffe ich mir dennoch das was sich jeder wünscht: Respekt!

Um den mache ich mir keine Sorge. Ich vertraue in meime zu unterrichtende Gruppe. Nicht zuletzt das haben meinen zu Unterrichtenden auch meinerseits zu erwarten: Vertrauen. Vertrauen in ein gleichberechtigten Umgang. Auch bei unterschiedlichen Aufgaben.

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