Rückkehr in meine Jugend
In den letzten Tagen/Wochen hab ich nicht viel nach Außen schauen können, mein Uni Abschluss war wichtiger. Bei der Durchsicht eines Stapels von Zeitungen fiel mir in der Deutschlandausgabe der FR von 2010-11-01 folgende Meldung in der Rubrik Hessen ins Auge:
Mofa gegen Streifenwagen
Wilde Verfolhgungsjagd
Ein junger Mann in Limburg hat sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der Mann sei aufgefallen, weil er keinen Helm getragen habe, so die Polizei am Samstag. Statt anzuhalten sie er mit dem Mofa quer über einen Zebrastreifen, einen Gehweg und eine Wiese geflüchtet. Die Streife folgte ihm mit dem Auto auf einen Bolzplatz; hier entkam der durch einen engen Weg. Später fanden die Beamten das Mofa, der Fahrer war in der Nähe. Das Kräftemessen zu Fuß entschieden die Polizisten dann für sich. Das Mofa erwies sich als gestohlen.
Göttlich. In Hessen scheint auch nicht mehr los zu sein als wilde Mofaverfolgungsjagden... Anders kann ich die Relevanz der Meldung nicht einordnen.
Zu dem muss ich bei der Meldung mehr als nur schmunzeln: Wie war das doch damals?
Der Weg zur Oberstufenschule OSGO führte nur um den Baunsberg rum. Der Baunsberg musste entweder flach über Mattenberg oder hoch und runter über Nordshausen mit der KTM MS 50 umrundet werden. Keine Frage, der Weg über Nordshausen war einfach kürzer. Und geiler, weil das Gefälle nach Nordshausen selbst meinemnicht getuneten gedrosselten Mokick zu ungeahnten Geschwindigkeiten verholfen hat...
Und was hatte wir noch Anfang der 80er? Genau, eine tolle Tramp Kultur. Und H musst ja auch aus unserem Dorf raus. Musste eben oben ohne gehen. Ohne Helm. Ging ja auch. Gut bis nach Nordshausen rein. SchonKacke unvorteilhaft, wenn man dann die Bullerei Sherifs an den Hacken hat.
Also ab durch die Kleingärten... Ich verkneif mir die Aufzählung von Bürgersteig, Zebrastreifen und sonsigen befriedenten Bewegungen etc. Gab dann auch Ruhe. Nix Grünes mehr zu sehen. Für kurze Zeit aber nur... Kurzerhand: Mustergültig von den Sherifs gestellt. Hat mich dann schlappe 10 Mark gekostet. Und nen kräftige Anschiss vom Chef der Dorfsherifs.
Für die Sherifs ist es allerdings teuerer geworden. Zwar hatten sie den Auftrag mich nomma zusammenzufalten, was das oben ohne angeht. Hatten die aber kein Lust mehr zu.
Die Dorfsherifs hatten ein kleinen Fehler gemacht, den ich schriftlich beim Obersherif niederlegen musste. Auch wenn ich später erfahen habe, dass er davon keinen Gebrauch gemacht hat. Weder bei seinen Sherifs noch bei mir. War wohl mehr ne Disziplierungsmaßnahme in meine Richtung, denn Aussage.
Nein, es ging um das Angebot der Sherifs. Diese meinten mir gegenüber, dass ich auf ihre Anweisung hin unbedingt zu halten habe. So weit gut. Wäre jedoch parallel zu meiner Flucht ein Banküberfall und es würde heißen, die bewaffneten Täter wären auf einem Mokick geflüchtet, hätte sie auf mich schießen müssen.
Interessantes Angebot, interessante Position und Haltung...
Hat mich damals allerdings nicht weiter beeindruckt. Im Gegensatz zum Chefsherif. Dem ging das über die Hutschnur und veranlasste ein unschönes dienstliches Gespräch... Ich fand es mehr abstrus bis komisch. Bis ich schlappe zwei Jahre später wirklich mal in eine polizeiliche Knarre im Anschlag habe blicken dürfen... Wirklich beeindruckend. Aber nicht unbedingt eine Muss Erfahrung, um Vertrauen in diesen Staat (als junger Mensch) zu bekommen. - Im Übrigen eine Position, die mich mit dem Chefsherif auch beim regelmäßigen gemeinsamen Abendbrot inhaltlich immer verbunden hat.
Das Ganze oben ohne Gefahre war weder damals noch ist es heute eine Nachricht wert.
Jagdszenen aus Niederbayern ähhh, Jagdszenen in Hessen haben schon einen besonderen Charme. Damals und heute.
Mofa gegen Streifenwagen
Wilde Verfolhgungsjagd
Ein junger Mann in Limburg hat sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der Mann sei aufgefallen, weil er keinen Helm getragen habe, so die Polizei am Samstag. Statt anzuhalten sie er mit dem Mofa quer über einen Zebrastreifen, einen Gehweg und eine Wiese geflüchtet. Die Streife folgte ihm mit dem Auto auf einen Bolzplatz; hier entkam der durch einen engen Weg. Später fanden die Beamten das Mofa, der Fahrer war in der Nähe. Das Kräftemessen zu Fuß entschieden die Polizisten dann für sich. Das Mofa erwies sich als gestohlen.
Göttlich. In Hessen scheint auch nicht mehr los zu sein als wilde Mofaverfolgungsjagden... Anders kann ich die Relevanz der Meldung nicht einordnen.
Zu dem muss ich bei der Meldung mehr als nur schmunzeln: Wie war das doch damals?
Der Weg zur Oberstufenschule OSGO führte nur um den Baunsberg rum. Der Baunsberg musste entweder flach über Mattenberg oder hoch und runter über Nordshausen mit der KTM MS 50 umrundet werden. Keine Frage, der Weg über Nordshausen war einfach kürzer. Und geiler, weil das Gefälle nach Nordshausen selbst meinem
Und was hatte wir noch Anfang der 80er? Genau, eine tolle Tramp Kultur. Und H musst ja auch aus unserem Dorf raus. Musste eben oben ohne gehen. Ohne Helm. Ging ja auch. Gut bis nach Nordshausen rein. Schon
Also ab durch die Kleingärten... Ich verkneif mir die Aufzählung von Bürgersteig, Zebrastreifen und sonsigen befriedenten Bewegungen etc. Gab dann auch Ruhe. Nix Grünes mehr zu sehen. Für kurze Zeit aber nur... Kurzerhand: Mustergültig von den Sherifs gestellt. Hat mich dann schlappe 10 Mark gekostet. Und nen kräftige Anschiss vom Chef der Dorfsherifs.
Für die Sherifs ist es allerdings teuerer geworden. Zwar hatten sie den Auftrag mich nomma zusammenzufalten, was das oben ohne angeht. Hatten die aber kein Lust mehr zu.
Die Dorfsherifs hatten ein kleinen Fehler gemacht, den ich schriftlich beim Obersherif niederlegen musste. Auch wenn ich später erfahen habe, dass er davon keinen Gebrauch gemacht hat. Weder bei seinen Sherifs noch bei mir. War wohl mehr ne Disziplierungsmaßnahme in meine Richtung, denn Aussage.
Nein, es ging um das Angebot der Sherifs. Diese meinten mir gegenüber, dass ich auf ihre Anweisung hin unbedingt zu halten habe. So weit gut. Wäre jedoch parallel zu meiner Flucht ein Banküberfall und es würde heißen, die bewaffneten Täter wären auf einem Mokick geflüchtet, hätte sie auf mich schießen müssen.
Interessantes Angebot, interessante Position und Haltung...
Hat mich damals allerdings nicht weiter beeindruckt. Im Gegensatz zum Chefsherif. Dem ging das über die Hutschnur und veranlasste ein unschönes dienstliches Gespräch... Ich fand es mehr abstrus bis komisch. Bis ich schlappe zwei Jahre später wirklich mal in eine polizeiliche Knarre im Anschlag habe blicken dürfen... Wirklich beeindruckend. Aber nicht unbedingt eine Muss Erfahrung, um Vertrauen in diesen Staat (als junger Mensch) zu bekommen. - Im Übrigen eine Position, die mich mit dem Chefsherif auch beim regelmäßigen gemeinsamen Abendbrot inhaltlich immer verbunden hat.
Das Ganze oben ohne Gefahre war weder damals noch ist es heute eine Nachricht wert.
Jagdszenen aus Niederbayern ähhh, Jagdszenen in Hessen haben schon einen besonderen Charme. Damals und heute.
aj-flensborg - 2010-11-04 21:36
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