Es gibt Fässer, deren Boden man nicht frei saufen kann. Ein solches Fass scheint der Handball zu sein. Dabei ist es nicht der Sport selber. Zwei Punkte will ich mal aus meiner Perspektive zu Besten geben:
I.
Handball ist eine Frage der Kapitalverwertung. Das lässt sich schon bei der Einkaufspolitik
meines favourisierten dänschen teams in der Bundesliga sehen: Ein neuer Sponsor ist da, da muss gekauft werden. Im Zweifelsfall auch deshalb, damit ein anderer Verein nicht Alen Muratovic kauft. Oder beim THW: Stimmen die Veröffentlichungen des Spiegel, dann werden
Schmiergelder Schwarzgelder Vorauszahlungen für zukünftige
Gladiatoren Spieler gezahlt. Siehe auch hierzu den
Artikel der handball world.
Zu diesem Themenblock gehört auch die Tatsache des (2) Klassen Daseins in der Handballbundesliga. Ohne Investitionen, also Kapitalanlagen, ist kein Spitzensport zu erwarten. Und wer sich verspekuliert und mehr ausgibt als er sich das leisten kann, geht in die Insolvenz, wie Essen und Nordhorn. So etwas ist klar geregelt im Wirtschaftsleben...
II.
Der Fisch stinkt vom Kopf her. Das EHF (
European Handball Federation) und IHF (International Handball Federation) nicht gerade durch demokratische Umtriebe aufgefallen sind, ist nicht erst seit Saisonbeginn bekannt.
Dass die Verbandsselbstheilungskräfte nur schwach, wenn nicht gar rudimentär, ausgeprägt sind, zeigt sich auch hier wieder. Die Ansetzung von Schiris ist weder von
DHB,
EHF oder
IHF sinnig oder nachvollziehbar. Auch das ist nicht neu, obwohl das Problem nicht erst seit gestern besteht...
Zu den Bestechungsversuchen äußerte sich der schweizer Ex Schiri Falcone (laut der heutigen
handball world) :
Lasse man sich als Unparteiischer auf nichts ein, gebe es laut Falcone nur zwei Richtungen. "Sie machen entweder freundlich weiter oder sie werden aggressiv", berichtete der Schweizer, der diese Manipulationsversuche EHF gemeldet hatte. Dem Dachverband wirft Falcone Tatenlosigkeit vor. "Da hatten wir dann plötzlich das Gefühl, dass wir nach diesen Meldungen nicht mehr eingesetzt wurden, das heißt, kein Einsatz ist für einen Schiedsrichter wie eine Strafe."
So langsam packen mehr und mehr Schiris aus...
Grundsätzlich liegt ein bekanntes, aber absolut unpopuäres Dilemma zu
Grabe Grunde.
Die Sportgerichtsbarkeit ist ein privates Rechtssystem, das nur bedingt an das für alle geltende Rechtssystem anknüpft. Jeder
Verbandsfuzzi Verbandsfunktionär kann zum Richter werden. Wie arrogant, dumm und zynisch solche Unrechtsverfahren sind, zeigen beispielsweise die verbandlichen
Schmierenkomödien Dopingaufarbeitungen bei Kathrin Krabbe und Diether Baumann.
Allein diese beiden Komplexe lassen nur einen Schluss zu:
Handball ist korrupt wie Fußball.