Sonntag, 16. November 2008

Volkstrauertag

Heute is bei den Deutschen Volkstrauertag.

Die FR veröffentlichte dazu zu die folgende dpa Meldung:
Gedenken zum Volkstrauertag
Berlin. Mit Kranzniederlegungen haben Vertreter der fünf höchsten Verfassungsorgane der Bundesrepublik in Berlin der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Bundespräsident Horst Köhler, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und Verteidigungsminister Franz Josef Jung legten am Volkstrauertag Kränze an der Neuen Wache nieder. Auch Bundesratspräsident Peter Müller und der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Hans-Jürgen Papier, waren zu der Zeremonie gekommen.

Man könnte ja denken, dass die Deutschen recht gut aus ihrer eigenen Geschichte gelernt haben.

Ich hab da allerdings meine Zweifel. Den leider korrespondiert die Meldung mit einer anderen dpa Meldung:
Verletzte bei neuem Anschlag auf Bundeswehr in Nordafghanistan

Kabul (dpa) - Bei einem neuen Selbstmordanschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan sind mindestens zwei Soldaten verletzt worden. Das Attentat richtete sich nach Angaben eines Bundeswehr- Sprechers gegen einen deutschen Militärkonvoi, der mit mehreren Fahrzeugen in der Nähe der nordafghanischen Stadt Baghlan unterwegs war. Dabei seien ein Soldat leicht und ein anderer Soldat "schwerer" verletzt worden. Lebensgefahr bestehe nicht. Laut Polizei kam ein afghanischer Zivilist ums Leben.

Insofern ist er Volkstrauertag eine Art Perpetuum Mobile. Vorne wird getrauert ud hintern werde die Auslöser der Trauer wieder nachgelegt. Das nennen man Zirkelschluss. Oder auch Zynismus gegenüber der Menschlichkeit.

Zu abstrakt?? Gut, dann schauen wir uns das mal an, wie es bei und am Rand der Deutsche Erdscheibe geherunter gebrochen wird. Wenden wir unseren Blick nach Flensdorfburg. Das dortige Organ der Volksseele bring im Vorfeld des Handballspiels am Volkstrauertag einen zugegebenen recht interessanten Artikel. Dort heißt u. a.:
[...]
SG muss auf "Anheizmusik" verzichten


Und am Nachmittag darf die SG Flensburg-Handewitt ihr wichtiges Heimspiel in der Campushalle gegen Veszprem bestreiten, obwohl es dort bekanntlich alles andere als besinnlich zugeht. Gestern sah sich das Ordnungsamt plötzlich genötigt, auch der SG gewisse Auflagen in Hinblick auf das Abspielen von Musik zu übermitteln. Während es zunächst hieß, es dürfe in der Campushalle am Sonntag keine Musik gespielt werden, wurde dieses Pauschalverbot etwas später eingeschränkt: Jetzt müsse die "Anheizmusik" weggelassen werden, und bestimmte Musikeinblendungen müssten leiser gespielt werden. "Wir haben der SG sehr nahe gelegt, diese Auflagen einzuhalten und gehen davon
aus, dass dies auch geschieht", so Hansen.
[...]

Da mich der Volkstrauertag doch nicht hinderte, das Kontingent meiner SG-Dauerkarte auszunutzen, war ich in der Campushalle.

Um es vorweg zu sagen: Was für eine scheinheilige Verarschung des Volkstrauertages!
Championsleaguespiele der SG sind sowieso dadurch gekennzeichnet, das nicht nur auf der Stehtribühne ein Feiertagspublikum in der Halle ist. Zudem ist der Ablauf durch die Reglementierung der EHF sowie so ein anderer. - Ich verkneif mir hier etwas über die Fans und deren Mentalität zu schreiben, die bei Erfolg der SG immer zu sehen sind...

Eine gute dreiviertel Stunde vor Spielbeginn dudelt Musik im Hintergrund. Penetrant leiser als es jemals Kaufhausmusk sein könnte... Peinlich... Die Hinweise auf den Volkstrauertag werden mehr oder weniger zur Kenntnis genommen. So bleibt das ganze eine scheinheilige Aktion, die ihres Gleichen sucht. Das Ordnungsgamt, besser: Seine inkompetenten scheinheiligen Vertreter der Hüter einer pseudotrauermoraltriefenden ich-will-gedenken-an-allen-orten-an-denen-ich-auch-nicht-bin-Gesellschaft können das Gesicht wahren.

Denn was wir in der Halle machen is unser Ding. War ja nicht vorauszusehen... Der Erfolg gegen das Team von dem ungarischen Meister MKB Veszprém war auch ein Erfolg des Publikums. Wieder einmal lies sich das SG Team vom Publikum zum Kampf führen. Ein Beleg? Kriss du hier:
„Von der Taktik her war die Partie durchschnittlich“, bilanzierte Veszpréms Coach Lajos Mocsai. „Das Tempo und der Kampf waren aber sehr beeindruckend. In dieser kritischen Phase waren wir einfach zu viele Minuten in Unterzahl“, haderte Lajos Mocsai. „Das konnten wir gegen diese fantastischen Zuschauer nicht wettmachen.“
Nein, nicht der Volkstrauertag ist das Problem. Das Problem ist hier die Leitung das Flensbuger Ordnungsamtes, die weder Fingerpitzengefühl, noch politisches Gefühl , geschweige denn einen gesunden Menschenverstand zu besitzen scheint.
Immerhin ist Flensburg wieder in der Presse. Eine solche Haltung der Administration ist das beste Verhütungsmittel gegen Tourismus. Aber konsequenterweise setzt man in Flensburg bekannterweise auch immer gegen Lärm. Volksfeste werden schon aus Tradition immer gut gegängelt.

Schade eigentlich dass man diesmal nicht einen Citymanager, Gehstraßenkonfliktmanager, Tourismusmanager, Interessenmanager, .. oder wie auch immer das Teil heißen mag, in die Wüste jagen kann. Denn darin ist Flensburg ganz groß. Übergroß.

Wäre es ein religiös motiviter Feiertag so würde ich IHN anrufen wollen:
Herr, wirf Hirn vom Himmel! Aber zack-zack!!!
So aber bleibt es ein bekanntes Problem: Die Administration passt sich der kleinbürgerlichen Denkweise des Parlaments am Rande der deutschen Erdscheibe an...

Runtergebrochene Moral. To be continued. seufz...

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