Montag, 5. Mai 2008

Die Grenzen der Deutschen

Hessen hat gewählt. Und das mal wieder falsch. Falsch im Sinn einer einfachen und auch für kleine Geister nachvollziehbaren Parteienlösung in Sachen Regierungsbildung.

Nix Neues. Habbich schomma dort erlebt. Als ich das erste Mal aburnen durfte, kam ein Patt der Blöcke Rot/Grün und Schwarz/Gelb heraus. Und was macht man da in Deuschland? Klar, nach dem auch von Franz Josef Strauß eingeübten Prinzip wird so lange gewählt, bis da Ergebnis stimmt. Bis das Volk es eben pickt eindeutig zu wählen. Einmal die Verfassung ein wenig gebeugt gedehnt, und schon wurde damals erneut gewählt.

Blöd war nur, dass erneut ein ähnliches Ergebnis herauskam: Rot und Grün hatten zusammen die Mehrheit der Parlamentssitze. Nur hatten beide zuvor mehrfach erklärt, dass es zusammen einfach nicht geht. Wie die Geschichte mit Dachlatten Holger und seinem späteren Lieblingsgrünen Karl Kerschgens weiterging, ist hinlänglich bekannt.

Zurück ins Hier und Jetzt. Patt der beiden Blöcke. Diesmal mit 5 Parteien. Das macht die Sache ein wenig bunter, aber nicht weniger uninteressant. Erneut erklären die Parteien in Hessen was nicht geht. Und zwar erklären sie sich da gegenseitig. Schwarz will nich das berliner Auslaufmodell mit Rot, Gelb will keine Ampel, Rot will nich mit Rot, Grüne wollen nicht mit den Schwarzen… Und so weiter und so weiter und so weiter. Gäbe es nicht noch etwas Anderes, würden sie auch morgen noch alle Farbenspielchen spielen und auch in 5 Jahren keinen Schritt weiter sein. - Sie sind aber auf dem besten Wege: Immerhin war die Wahl am 27. Januar...

CDU und SPD haben jedoch am Meisten zu verlieren: Macht. Und diese Macht wird auch mit Zähnen und Klauen verteidigt: Was paassiert wenn ein amtierender Minister(präsident) einen Parlamentsbeschluss nicht umsetzten will? - Keine konstruierte Frage...

Denkbar ist Vieles: Da es mit den kleineren Parteien nicht geht, läuft alles auf eine große Koalition hinaus. Koch wird das Bauernopfer und muss gehen, und die beiden großen Parteien kalkulieren ein weiteres Erstarken der kleineren Partei bei den nächsten Urnengängen mit ein. Doch glücklich wäre keiner.

Eine sehr deutsche Lösung. Aber sie spiegelt das Denkvermögen dieser Menschen auch wieder. Das skandinavische Modell der Minderheitsregierung ist in Hesen noch nicht angekommen. „So weit ist man in Deutschland noch nicht“, bemerkte A vor einigen Tagen. Sie hat Recht. Und wieder ein gutes Beispiel der engen Grenzen Deutschlands.

Nur gut dass ich das Privileg habe, die Grenze der Deutschen mit dem Stadtbus zu überqueren. Und das kostengünstig. Dank Semesterticket. Ein guter Gedanke, dachte ich mir schon damals…

AJs verden

Danmark er et dejligt land...

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